zum Hauptinhalt

IM RADIO: Armut und Alltag

Die Armut in Deutschland, so wird oft gesagt, sei doch gar keine richtige Armut. Wer in Deutschland arm ist, der lebt schließlich auf einem materiellen Niveau, von dem Menschen anderswo nur träumen können.

Die Armut in Deutschland, so wird oft gesagt, sei doch gar keine richtige Armut. Wer in Deutschland arm ist, der lebt schließlich auf einem materiellen Niveau, von dem Menschen anderswo nur träumen können. Aber diese Aussage ist eben nur statistisch korrekt. Sie verkennt die emotionale Bedeutung des Problems. Nora Bauers lange Radionacht „Das Gegenteil von Glück“ interessiert sich besonders für die subjektive Seite der Armut. Was bedeutet es, in einem reichen Land wie Deutschland nicht reich zu sein? Wie sehr quält Statusdruck die Erwachsenen, was geschieht mit dem Selbstwertgefühl ihrer Kinder? Eine Nacht lang berichten Betroffene und Experten aller Couleur (Deutschlandradio Kultur, 19. September, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Was trieb die deutsche Jugend eigentlich im Sommer nach Woodstock? Tausende reisten damals auf die Ostseeinsel Fehmarn zu einem „Love-and-Peace-Festival“. Das Festival war kein so großer Erfolg, wie Autor Meinhard Stark in seinem Feature über die Jugendkultur der siebziger Jahre „Von Fehmarn nach Erfurt-City“ erzählt, die Stimmung eher gedämpft, alles irgendwie nördlicher und nüchterner. Trotzdem wurde die deutsche Jugend in den Siebzigern bunt, vielfältig und laut. Im Westen besetzten sie Häuser, im Osten gründeten sich kirchliche Jugendgruppen. Fünf Zeitzeugen erinnern sich an ihr persönliches Woodstock (Kulturradio vom RBB, 20. September, 14 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Unser Leben ist hektischer, turbulenter geworden. Wie die Autoren Matthias Hof und Martin Stümper entdeckt haben, merkt man es besonders gut an den Unterbrechungen. An den tausenden kleinen Störungen und Ablenkungen, die Bestandteil unseres Alltags sind. Wissenschaftler haben errechnet, dass sich ein Büroangestellter durchschnittlich pro Stunde nur elf Minuten auf eine Arbeit konzentrieren kann. Dann wird er unterbrochen, durch Anruf, SMS oder E-Mail. In ihrem Feature „Have a break“ untersuchen Hof und Stümper unseren Alltag als andauernde Flut von Unterbrechungen (Deutschlandfunk, 20. September, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Zur Startseite