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Im RADIO: Leib und Liebe

Tom Peuckert verrät, was Sie im Radio nicht verpassen sollten.

Einst war das Business grau und die Subkultur bunt. Heute soll das ganz anders sein. In den großen Unternehmen betreiben die Bosse „Diversity Management“, um die Buntheit ihrer Belegschaften in einen Gewinnfaktor zu verwandeln. Frauenpower und schwule Kompetenzen sind jetzt gefragt, brüchige Biografien und deutliche Altersspuren kein Makel mehr. Für sein Feature „Regenbogenkonzerne“ hat Autor Peter Kessen die neueste Managementrevolution untersucht (SWR 2, 13. Juli, 22 Uhr 05, UKW 89,6 MHZ).

Die Mutter geschieden, der Vater staatenlos. Das genügte in den deutschen Fünfzigern, um ein Kind unter staatliche Aufsicht zu stellen. Der Generalverdacht des „Sittenverfalls“ war schnell ausgesprochen, als Heilmittel galt die Einweisung in ein Erziehungsheim, in dem es damals rigider zuging als heute im Gefängnis. In Eva-Maria Götz’ Feature „Sie nannten mich ,die Streunerin’" kommt eine Frau zu Wort, die das alles am eigenen Leib erfahren hat (Deutschlandfunk, 15. Juli, 19 Uhr 15, UKW 97,7 MHz).

Wer Goethe kritisieren will, kommt an Jakob Michael Reinhold Lenz nicht vorbei. Das war des Weimarers Jugendfreund und Dichtergenosse, der später so entsetzlich vor die Hunde ging. Weil Goethe ihm nicht half, ihn verriet. Katharina Gerickes biografisches Hörspiel „Lenz. Fragmente“ führt die beiden Kumpane noch einmal an ihre tolldreisten Anfänge zurück. Der deutsche Sturm und Drang als Jungmännerekstase. Es wird geliebt, gerüpelt, gereimt, dass die Versmaße klappern. Dann aber kommen die Schatten vom Gebirge her, die schon Büchner in seiner Lenz-Novelle geschildert hat (Kulturradio RBB, 15. Juli, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

750 Millionen User können nicht irren. So viele Menschen haben ein Konto bei Facebook, dem größten sozialen Netzwerk der Welt. Ein New Yorker hat aus einer kleinen Idee einen Megakonzern geschaffen und damit eine Generation geprägt. Aber was genau macht Facebook aus seinen Nutzern? Ist das Leben 2.0 noch mit dem Leben vergleichbar, wie wir es kannten? Für sein Feature „Der Facebook-Mensch“ trifft Autor Johannes Nichelmann Aktivisten und Dissidenten der neuen digitalen Sozialkultur (Deutschlandradio Kultur, 18. Juli, 19 Uhr 30, UKW 89,6 MHz).

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