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Im RADIO: Sie liebten und sie siezten sich

Herr Jensen ist Briefträger. Als studentische Aushilfskraft blieb er bei der Post hängen, versah seinen Dienst 15 Jahre ohne Beanstandungen und wird nun trotzdem entlassen.

Herr Jensen ist Briefträger. Als studentische Aushilfskraft blieb er bei der Post hängen, versah seinen Dienst 15 Jahre ohne Beanstandungen und wird nun trotzdem entlassen. Der moderne Jedermann stürzt aus dem schmalen sozialen Netz, das ihn bisher zuverlässig gehalten hat. Herr Jensen ist jetzt ganz auf sich allein gestellt, und das geht nicht gut. Jakob Heins Hörspielminiaturen „Herr Jensen steigt aus“ erzählen, wie einer bei dem Versuch, seine bescheidene Individualität auch ohne Job zu behaupten, allmählich zum Grübler und Sonderling wird (Kulturradio vom RBB, bis 15. April, Montag bis Freitag, jeweils 14 Uhr 10, UKW 92,4 MHz).

Im Fernsehen gibt es jetzt häufig Frauenboxen, im Polizeibericht liest man von Mädchengangs. Auch in puncto Gewalt will das weibliche Geschlecht nun seinen Anteil vom Kuchen. Sabine Bernardis und Annette Blaschkes Feature „Riot Girls“beobachtet Mädchen beim staatlich verordneten Anti-Aggressions-Training und erzählt von Straftäterinnen, die es nicht geschafft haben, ihre Wut in legale Bahnen zu lenken (Deutschlandradio Kultur, 11. April, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Vor 25 Jahren starb Simone de Beauvoir, die große Schriftstellerin und Ikone des Feminismus. Walter van Rossums Dokumentarhörspiel „Die Liebe ist eine Baustelle“ widmet sich der Lebensaffaire zwischen de Beauvoir und Sartre. Eine Zitatencollage aus autobiografischen Schriften des Traumpaars, untermalt mit französischen Chansons. Man liebte einander innig, aber jeder durfte Sex haben, mit wem und wann immer er wollte. Man brauchte einander bedingungslos, aber siezte den anderen aus Respekt vor dessen Persönlichkeit (Deutschlandfunk, 12. April, 20 Uhr 10, UKW 97,7 MHz).

Er war der größte Popstar, den die Sowjetunion hatte. Kosmonaut Juri Gagarin, der 1961 in seiner „Wostok“-Raumkapsel als erster Mensch die Erde von außen sah. Nach einem eher kurzen Flug feierte ihn die russische Propaganda als Prototyp des sozialistischen Übermenschen. Für ihr biografisches Feature „Wostock 1“ haben die Autoren Walter Famler und Herwig Höller eine lange Reise ins russische Kernland gemacht (Deutschlandradio Kultur, 13. April, 0 Uhr 05).

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