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Im RADIO: Zimmerschlachten und Amokläufe

Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten

Die Liebe ist nur im Schlager schön. Das zeitgenössische Theater erzählt dagegen von Ehekrieg und Familienhölle. „Zimmerschlachten“ nennt Autor Wolf Eismann seinen analytischen Streifzug durch die Welt der bürgerlichen Beziehungsdramen. Die Ehe mit ihren Absolutheits- und Ewigkeitsansprüchen gilt hier als hochriskantes Unternehmen, Scheitern ist plausibler als Gelingen. Eismann untersucht den Weg des Ehedramas von Strindbergs „Totentanz“ bis Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ und Lars Noréns „Dämonen“. Ein langes Jahrhundert privater Kriege (Kulturradio vom RBB, 12. Juni, 19 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Ein neues soziales Elendsmilieu darf sich im Hörspiel „Tod eines Praktikanten“ von René Pollesch aussprechen. Es geht um Menschen, die von soliden, gutbezahlten Jobs träumen, aber einstweilen als schlecht oder gar nicht honorierte Praktikanten in der Warteschleife hängen. Aushilfs- und Zwischenexistenzen, die sich gern gegen einen biografisch ruinösen Hochkapitalismus wehren würden. Aber der hat längst keine richtige Büroadresse mehr. So bleibt den verängstigten Einzelkämpfern nur der verbale Amoklauf (Deutschlandradio Kultur, 16. Juni, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

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