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INFO-TV: Nachrichten sind keine Mauerblümchen Privat-TV soll zu News verpflichtet werden

Privatsender dürfen ihre Nachrichten nach Meinung der deutschen Medienwächter nicht in Randzeiten verdrängen. Einheitliche Standards und eine Selbstverpflichtung der Programmanbieter sollen garantieren, dass die Informationssendungen künftig kein Mauerblümchendasein führen.

Privatsender dürfen ihre Nachrichten nach Meinung der deutschen Medienwächter nicht in Randzeiten verdrängen. Einheitliche Standards und eine Selbstverpflichtung der Programmanbieter sollen garantieren, dass die Informationssendungen künftig kein Mauerblümchendasein führen. Diese Forderung hat die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) in einem Positionspapier zu „Nachrichtensendungen im privaten Rundfunk“ beschlossen. „Informationen über das aktuelle Zeitgeschehen und seine Hintergründe sind ein Wesensmerkmal von Rundfunk, das nicht zur Disposition stehen darf“, sagte der DLM-Vorsitzende Thomas Langheinrich.

„Der private Rundfunk in Deutschland bekennt sich nachdrücklich zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung für die Sicherung der publizistischen Vielfalt und braucht hierzu keine durch Drohszenarien hinterlegten Belehrungen der Landesmedienanstalten“, reagierte Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT).

Die Landesmedienanstalten sehen – ohne Sendernamen zu nennen – jedoch „akuten Handlungsbedarf“: Nach den Erhebungen des neuesten Programmberichts hat sich der Umfang der Nachrichten seit 1998 bei einzelnen Sendern teilweise halbiert, in einigen Fällen sind Nachrichtensendungen auf weniger attraktive Programmplätze, teilweise nach Mitternacht, verschoben worden. Jüngere Zuschauer nutzten Fernseh-Nachrichtensendungen inzwischen hauptsächlich im privaten Fernsehen.

Die DLM weist darauf hin, dass „Rundfunkanbieter, die sich zu ihrer Aufgabe bekennen und für einen publizistischen Mehrwert ihres Programms sorgen, nicht schlechter gestellt werden dürfen als die Veranstalter, die keine Nachrichten anbieten“. Deswegen soll der Dialog mit den Sendern über ein Anreizsystem intensiviert werden. Sollte eine Selbstverpflichtung nicht zum Ergebnis führen, heißt es weiter, werden die Medienanstalten in einer eigenen Richtlinie die gesetzlichen Anforderungen an ein Vollprogramm und an Spartenprogramme mit Schwerpunkt Information verdeutlichen. dpa/Tsp

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