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Interview: „Hier wird sich nicht geschont“

Noch ein Talk: ZDFkultur-Chef Daniel Fiedler über das neue, ziemlich gewagte Moderatorenduo mit Charlotte Roche und Jan Böhmermann.

Herr Fiedler, braucht die Welt jetzt wirklich noch ein Talk-Format und dann auch noch parallel zu „Günther Jauch“?

Keine Sorge, mit „Roche & Böhmermann“ steigt nicht auch noch ZDFkultur in den Kampf um die Hoheit über die Talksessel ein. Wir haben zwei wundervolle Protagonisten, die ihre Stärken im direkten Gespräch haben. Und mit den Gästen, die sie einladen, werden sie weder über die politische Agenda der Berliner Republik noch über die neue CD/Bucherscheinung/Tournee sprechen.

Eher nicht noch was zu Christian Wulff?

Ganz im Gegenteil: Bei „Roche & Böhmermann“ geht es um das ehrliche Gespräch, bei dem man nicht weiß: Sitzen hier Freunde oder Gegner am Tisch? Hier wird geblufft, provoziert und sich nicht geschont. Ganz also im Stil von ZDFkultur. Und dafür ist der Sonntagabend genau der richtige Sendeplatz. Es ist ja nicht so, dass ganz Fernsehdeutschland nur auf Günther Jauch wartet.

Wird das themen- oder gästebezogen sein?

Ganz klar gästebezogen. Charlotte Roche und Jan Böhmermann laden sich Menschen ein, die sie interessieren und von denen sie etwas wissen wollen.

Charlotte Roche hatte bei ihrem letzten Einsatz als TV-Moderatorin in „3 nach 9“ nicht all zu viel Fortune …

Wir haben eine lange Arbeitsbeziehung zu Charlotte Roche. Sie hat für 3sat die Eröffnungsgala der Berlinale 2007 moderiert, ein Meilenstein in der Geschichte der Gala-Veranstaltungen im deutschen Fernsehen. Ebenfalls für 3sat haben wir die Reihe „Charlotte Roche unter ...“ produziert, die Zuschauern und uns großen Spaß gemacht hat. Wir können gut zusammenarbeiten, weil wir respektvoll und ehrlich miteinander umgehen. Dass wir zusammen eine Gesprächssendung machen wollen, die Idee existiert schon lange. Jetzt hat sich dazu die Gelegenheit ergeben, erneut ein auf Charlotte Roche zugeschnittenes Format an den Start zu bringen.

Jan Böhmermann ist für seine Rolle als Comedian oder unerschrockener Reporter aus der „Harald Schmidt Show“ bekannt.

Der Mann ist eine Top-Begabung. Ich bin sehr glücklich, ihn für ZDFkultur gewinnen zu können. Er bringt zwei Enden zusammen, die eigentlich gar nicht zusammengehören: Comedy und guter Journalismus. Das ist für das deutsche Fernsehen ungewöhnlich. Und er ist ein Meister der Camouflage: Wenn Sie mit ihm sprechen, wissen Sie nie genau, was er im Schilde führt. Das übertragen Sie mal auf die Moderation einer Fernsehtalkshow, dann können Sie ahnen, was Sie ab dem 4. März bei ZDFkultur erwartet.

Nochmals, das Thema Wulff ließen Sie links liegen?

Ich bin mir sicher: beim Thema Rücktritt haben Charlotte Roche und Jan Böhmermann ganz andere Assoziationen. Wenn einer der Gäste auf das Thema käme, würde es sicher anders diskutiert werden, als man es bisher gesehen hat.4

Das Interview führte Markus Ehrenberg.

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