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Lohfink

© Pro7

Interview: "Mich braucht das Land"

Gina-Lisa Lohfink, ausgeschieden als "Germany’s Next Topmodel", sieht ihr Leben weiterhin als Laufsteg und ärgert sich nicht über den Titel "Miss Einkaufszentrum".

Frau Lohfink, Sie sind bei „Germany’s Next Topmodel“ ausgeschieden. Fühlen Sie sich trotzdem als Gewinnerin?

Natürlich bin ich traurig, dass ich ausgeschieden bin. Aber ich habe während der Sendung viel dazu gelernt. Nicht nur, was mein Styling angeht. Auch persönlich, ich fühle mich bestätigt. Meine offene Art scheint gut anzukommen. Das ehrt mich total.

Sprüche wie „Zack, die Bohne“ lassen auch Akademiker jauchzen. Was glauben Sie, warum Sie so faszinieren?

Ich bin eine extreme Person: Entweder man liebt mich oder man hasst mich, dazwischen gibt es nichts.

Woher kommt diese extreme Art?

Eigentlich bin ich ein ganz normales Mädchen. Aber ich trage mein Herz auf der Zunge. Auch, weil ich in meinem Leben schon so viel erlebt habe. Meine jüngere Schwester wäre fast gestorben, auch meine Oma und meine Tante haben ihre Krebserkrankung nur knapp überlebt. Dadurch ist mir noch bewusster geworden, dass jeder Tag etwas Besonderes ist. Und deshalb gehe ich so offen und fröhlich durchs Leben.

Werden Sie, speziell von Männern, derber behandelt, weil Sie so stark wirken und gerne Dekolleté zeigen?

Nein, im Gegenteil. Ich glaube, dass es arrogante Schicki-Micki-Damen schwerer haben. Im Gegensatz zu denen kann ich mich nämlich wehren.

Die aktuelle Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ läuft sehr erfolgreich. Was finden die Zuschauer daran so toll?

Es ist einfach interessant zu sehen, wie aus einem ganz normalen Mädchen ein Topmodel wird. Ich habe selbst die erste und zweite Staffel gesehen. Und es macht einfach Spaß, sich eine Favoritin zu suchen und dann mit ihr mitzuleiden.

Glauben Sie tatsächlich, dass in solch einer Show Topmodels gemacht werden?

Zumindest wird uns der Weg dahin gezeigt. Ich habe gelernt, mich richtig zu schminken, mich passend anzuziehen, und ich habe bei den Castings viele Leute kennengelernt. Das ist alles sehr hilfreich, wenn man Model werden will.

Sie haben nicht die klassischen Model-Maße. Hatten Sie das Gefühl, nur für eine bestimmte Rolle vorgesehen zu sein?

Vielleicht sollte ich zeigen, dass man auch erfolgreich sein kann, wenn man kein Magermodel ist. Ich habe nun mal einen Hintern in der Hose und Holz vor der Hütte. Wenn ich damit eine Vorbildfunktion erfülle und ein Zeichen setzen kann, ist das schön.

Sie wurden wegen ihrer Vorliebe für blondierte Haare und Glitzer-Outfits auch als „Miss Einkaufszentrum“ bezeichnet. Tut das nicht weh?

Nein, ich finde das sogar lustig. Je mehr Miss-Titel, desto besser.

Während der Aufzeichnungen hatten Sie immer Kameras um sich herum. Ist es nicht schwer, jetzt in ein normales Leben zurück zu kehren?

Sicher vermisse ich die Kameras. Aber ich habe mein Leben noch nie als normal empfunden. Schließlich erlebe ich jeden Tag etwas Neues. Und keine Sorge: Gina-Lisa ist coming back!

Wo und wann?

Konkretes will ich noch nicht sagen, aber eines steht fest: Mich braucht das Land, und deswegen werdet Ihr mich nicht mehr los.

Ihre Freundin Sarah Knappik ist weiter im Rennen als „Germany’s Next Topmodel“. Stehen Sie mit ihr in Kontakt?

Wir telefonieren so oft es geht. Sarah ist jetzt meine große Hoffnung bei den Topmodels. Sie hat sich schon enorm verbessert und es ist mein größter Wunsch, dass sie gewinnt.

Unter Tränen wurden Ihnen die künstlich verlängerten Haare abgeschnitten. Denken Sie bereits an eine erneute Verlängerung?

Ach, für den Sommer ist so eine Kurzhaarfrisur ja ganz praktisch. Aber Ihr könnt Euch sicher sein, dass die Extensions bald wiederkommen.

Das Interview führte Sonja Pohlmann.

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