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Ironie oder ernst gemeint? Bei Harald Schmidt kann man sich nie ganz sicher sein.

© dpa

Interview mit "SuperIllu": Harald Schmidt lästert über prominente Kollegen

TV-Urgestein Harald Schmidt kann das Lästern nicht lassen: In einem Interview mit dem Magazin "SuperIllu" bezeichnet er Branchen-Kollegen als "Wabbelkopf", unterstellt "Größenwahn". Auch prominente Köpfe bleiben nicht verschont.

Harald Schmidt ist nicht zu fassen. War er nie. Meinte er jemals ernst, was er öffentlich sagte, oder war alles nur als Ironie, also als Gegenteil des Gesagten gemeint? Nicht zu fassen ist der Nürtinger auch deshalb, weil er der „Super Illu“ ein Interview gegeben hat. Oder passt das Zentralorgan für alles Ostdeutsche heute am besten zu einem Harald Schmidt, der seinen Fernsehabend in der Abgeschiedenheit des Pay-TV-Senders Sky verbringt?

In der „Super Illu“ schlägt Schmidt heftig um sich, und es scheint ihm gerade recht zu sein, wenn er dabei Branchenkollegen trifft. Es ist merkwürdig: Bei einem Schmidt auf der Höhe seiner Kunst bei Sat 1 oder der ARD hätte das für seine Unabhängigkeit und seine Souveränität gestanden, jetzt hat es einen Hautgout von Schäbigkeit.

Den neuen „Wetten, dass..?“-Moderator Markus Lanz habe er noch nie gesehen, auch die Thomas-Gottschalk-Jahre habe er glatt verpasst, weil er die Show „schnarchlangweilig“ finde. Seinen eigenen Rausschmiss bei Sat 1 akzeptiert der ProSiebenSat1-Aktionär Schmidt uneingeschränkt, freilich nimmt er übel, dass Johannes B. Kerner beim Privatsender so lange beschäftigt worden sei: „Den hätten sie schon viel früher rausschmeißen sollen, dann hätten wir uns so eine kleine Seitwärtsbewegung in der Aktie erspart.“ Vor Sat 1 war Kerner beim ZDF engagiert. Den Grund für die Trennung zwischen Moderator und öffentlich-rechtlichem Sender sieht Schmidt in Kerners „Größenwahn“. Nach seiner Expertise habe sich Kerner beim ZDF „schlicht verzockt“, mit dem wenig schönen Ergebnis: „Hätte Kerner ein bisschen aufgepasst, hätte es die Karriere von Lanz nie gegeben.“

Schmidts alter neuer Lieblingsfeind aber bleibt ARD-Progammchef Volker Herres. Auf die Frage, ob er mit einem Anruf aus der ARD rechne, sagt Schmidt: „Wer soll denn da anrufen? Dieser Kleine mit dem Wabbelkopf? Dieser Herres?“ Komisch ist das nicht.

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