zum Hauptinhalt

Medien: Jagd nach den Kinderfängern

Dieter Pfaff ermittelt zum 15. Mal als Kommissar Sperling

Die Geschwister Simone und Julian werden entführt. Einige Millionen Euro verlangen die Entführer vom nervösen Vater, einem mittelständischen Unternehmer, der es in den letzten Jahren zu Geld gebracht hat.

Sperling und sein Team kommen nicht voran, bis plötzlich Marcel auftaucht. Marcel wurde vor einigen Jahren entführt, auf ganz ähnliche Art und Weise, und urplötzlich freigelassen, bevor das Lösegeld gezahlt wurde. Ein unabgeschlossener Fall, längst zu den Akten gelegt, und jetzt begegnen sich Sperling und Marcel wieder. Der Jugendliche leidet noch immer an den Folgen seiner zweiwöchigen Gefangenschaft in einem düsteren Loch. Er war angekettet, hatte die Augen verbunden.

Dieter Pfaff ist also wieder in seiner Paraderolle des behäbigen Kommissars Hans Sperling zu sehen, im 15. Fall dieser seit 1996 laufenden ZDF-Samstags-Krimi- Reihe. „Sperling“ ist eine der wenigen Erfolgsmarken von hoher Qualität, wenngleich der Berliner mit Quoten zwischen 4,2 und 5,7 Millionen und einem Marktanteil zwischen 13,4 und 17,4 Prozent doch deutlich etwa hinter seiner Hamburger Kollegin „Bella Block“ liegt, die jüngst 7,03 Millionen und einen Marktanteil von 21,9 verbuchte. Und Sperling-Darsteller Dieter Pfaff ist im jüngsten Fall „Sperling und die Angst vor dem Schmerz“ noch weicher, noch zurückgenommener, noch leiser als bisher. Vielleicht wird er auch ein wenig aus dem Mittelpunkt gedrängt, umfasst sein Team doch inzwischen fünf Leute: Achim Grubel als schnoddriger Wachutka, Philipp Moog als Assistent Falk Hofmann und Anna Böttcher als die irgendwie etwas weltfremde Frau Schütze – mit Neuling Carin C. Tietze als Marie Winter. Das mag nicht immer so ganz passen, der Figuren-Konstellation fehlt manchmal die Balance.

Und alle fünf kreisen sie denn auch um diesen Psycho-Fall, den Norbert Ehry geschrieben und Marcus O. Rosenmüller inszeniert hat. Weniger die Entführung an sich ist es, die hier nachgezeichnet wird, sondern die traumatischen Langzeitfolgen, die ein solches Ereignis im Leben eines jungen Menschen, eines Kindes gar, hinterlässt. Das ist düster – und vielleicht auch etwas plakativ? So eilt Marcel etwa immer in die Pathologie, um dort Leichen zu inspizieren. Zu Sperling sagt er, das sei das Einzige, was er machen könne, wenn er Angst habe, sich allein fühle. Und er, Sperling, wo gehe er hin, wenn es ihm so gehe? Sperling antwortet: „In mein Büro.“

„Sperling und die Angst vor dem Schmerz“: 20 Uhr 15, ZDF

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false