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Kai Schumann hat die Rolle als Karl-Theodor zu Guttenberg in der Sat 1-Produktion.

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Kai Schumann spielt Ex-Verteidigungsminister: "Guttenberg ist einen Ausflug wert"

RTL-Zuschauer kennen ihn als Gynäkologen in "Doctor's Diary", im Leipziger "Tatort" ist er Rechtsmediziner. Nun wird Kai Schumann Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg darstellen.

Hauptsache Mediziner. Als der Privatsender Sat 1 im Oktober 2011 ankündigte, das Leben von Karl-Theodor zu Guttenberg als Satire zu verfilmen, galt noch Jan Josef Liefers – TV- Rechtsmediziner im Münster-„Tatort“ – als Idealbesetzung des CSU-Politikers. Wenn im Herbst die Dreharbeiten zu „Der Minister“ beginnen, übernimmt jedoch Kai Schumann die Hauptrolle. Seinen Durchbruch im Fernsehen verdankte der inzwischen 35-Jährige der Rolle als TV-Gynäkologe in der RTL-Serie „Doctor’s Diary“.

Ihn darauf zu reduzieren, wäre allerdings falsch. Der aus Dresden stammende Schumann hat an der Schauspielschule „Ernst Busch“ studiert, kann Theaterengagements in Tübingen, Stuttgart und Hamburg vorweisen und gehört zum Leipziger „Tatort“-Team. Privat steht Schumann auf Kampfsport, beruflich sind seine Rollen – wie in einigen ZDF-Produktionen – oftmals von melodramatischer Art. Schumann ist vor allem eins: vielseitig. Gerade hat er die letzten Szenen für seine Hauptrolle in der neuen ZDF-Krimireihe um Ruhrpott-Kommissar Heldt abgedreht.

Zum Held taugte Karl-Theodor zu Guttenberg nicht. Dem ehemaligen Verteidigungsminister war nachgewiesen worden, dass er große Teile seiner Doktorarbeit plagiiert hatte. Am Ende legte er den Doktortitel ab und zog sich vom Ministerposten und aus dem Bundestag zurück. Vergessen die Zeiten, als Guttenberg manchen gar als zukünftiger Kandidat für das Bundeskanzleramt galt. „Das wird eine spannende Reise, und Guttenberg ist auf jeden Fall einen Ausflug wert“, freut sich Schumann auf seine Rolle.

Guttenbergs Gattin Stephanie wird von Alexandra Neldel („Die Wanderhure“) dargestellt. In den weiteren Rollen werden Katharina Thalbach als Kanzlerin Angela Merkel und Robert Atzorn als Guttenbergs Vater Enoch zu sehen sein. Bereits im Oktober stand fest, dass Grimme-Preisträgerin Dorothee Schön das Drehbuch schreibt.

Eine News hat sich Sat 1 aufgehoben, denn Oscar-Preisträger Jochen Alexander Freydank, der als Regisseur im Gespräch war, ist anderweitig beschäftigt. Wer diese Aufgabe übernimmt, wird erst zum Drehstart bekannt gegeben. Die Aufgabe ist anspruchsvoll, schließlich handelt es sich bei der Satire um die Königsdisziplin, wie Nico Hofmann, der Produzent des Guttenberg-Projekts, sagte. Nach diesem Film wird jedenfalls beim Namen Kai Schumann wohl niemand mehr zuerst an den Seriendoktor denken.

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