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Medien: Kalkuliertes Risiko

Auslandsgeschäft beschert Kirch-Bieter Bauer ein Umsatzplus

Die Verlagsgruppe Bauer ist ein ebenso pressescheues Unternehmen wie ihr Inhaber Heinz Bauer, der laut „Manager Magazin“ ein Vermögen von vier Milliarden Euro besitzt. Erst seitdem Helmut Kohls Ex-Medienberater Andreas Fritzenkötter Verlagssprecher ist, gibt es, immer im Dezember, eine Bilanzpressekonferenz. In diesem Jahr spart sich Bauer das. Vielleicht, um in Kürze den Abschluss des zwei Milliarden Euro teuren Kaufs der Kirch-Media bekannt zu geben?

Bauer erwartet 2002 nur aufgrund des vor allem in den USA und in Polen gut laufenden Auslandsgeschäfts ein Umsatzplus von 1,7 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro. Die nicht weiter konkretisierten Ergebnisse entwickelten sich „auf Vorjahresniveau“. Da für Bauer das Geschäft mit der Auflage mehr zählt und das Anzeigengeschäft sekundär ist, leidet der Verlag auch weniger unter der Anzeigenflaute. Die Hamburger sehen sich selbst als „Fels in der Brandung“.

Zur Verlagsstrategie gehört, die Anteile in vier Zeitschriftenmärkten zu sichern. Gemessen an der Auflage verlor der Verlag binnen Jahresfrist. Den Markt der Programmzeitschriften („TV Movie“, „TV 14“) dominiert er aktuell mit einem Anteil von 55 Prozent (Vorjahr: 56), den der Jugendtitel („Bravo“) mit 39 (43), den der Frauenzeitschriften („Maxi“) mit 19 Prozent (26) und den der Yellow-Blätter („Neue Post“) mit 35 (43). Jeder zweite Deutsche liest mindestens eine der 31 von Bauer in Deutschland verlegten Zeitschriften.

Als Nutznießer der Kirch-Insolvenz will sich Bauer mit dem TV-Geschäft ein zweites Standbein schaffen. Bauer verfüge über „eine gute und solide Finanzkraft“, heißt es im Geschäftsbericht. Das Gebot für Kirch-Media sei „eine konsequente Fortsetzung der Unternehmenspolitik. „Auch dabei haben wir uns vom Prinzip des kalkulierten Risikos leiten lassen“, sagte Heinz Bauer.

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