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Kampf um Übertragungsrechte: „Sportschau“ unter Druck

Das Kartellamt hat entschieden: Die Deutsche Fußball Liga darf die Übertragungsrechte der Bundesliga weiterhin zentral vermarkten. Der ARD-"Sportschau" droht jetzt das Aus in ihrer bisherigen Form.

Eine Wende im Kampf um die Medienrechte an der Fußball-Bundesliga: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) darf die Rechte weiterhin zentral vermarkten und damit auch via Internet-Szenario die ARD unter Druck setzen. Das Bundeskartellamt habe den Plänen zugestimmt, teilte die DFL am Montag mit. Die DFL will die Ausschreibung mit mindestens zwei verschiedenen Verwertungsszenarien voraussichtlich Ende des Jahres starten. Ein Modell ermöglicht eine „Sportschau“ im Internet, so dass es eine Zusammenfassung im Fernsehen ab der Saison 2013/2014 erst später am Abend geben würde. Es gehe aber „keineswegs darum, bestimmte Sendungen abzuschaffen“, sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball.

Die Zustimmung des Kartellamts muss also nicht unbedingt das Aus für die Samstags-„Sportschau“ bedeuten, wie stets befürchtet wurde, wohl aber eine Herausforderung für die ARD, zudem nicht damit gerechnet wird, dass sich Privatsender für die Vergabe der jährlich 100 Millionen Euro teuren Free-TV-Rechte interessieren. Schon länger wurde erwartet, dass der „Sportschau“ eine Alternative im Internet und auf mobilen Endgeräten entgegengesetzt wird, beispielsweise mittels Onlineplattformen wie Google TV oder Youtube. Zuletzt kursierten Modelle, wonach die DFL eine frei empfangbare Highlight-Ausstrahlung als Web-TV-Recht ausschreibe, samstags ab 19 Uhr. Das klassische TV könnte dann erst von 21 Uhr 45 an berichten wie derzeit im „Aktuellen Sportstudio“. Es liegt jetzt sicher auch am Angebot der ARD, solch ein Szenario abzuwenden.

Vor drei Jahren noch stoppte das Kartellamt den Verkauf der TV-Rechte an der Liga und verlangte, dass eine Zusammenfassung des Spieltags samstags vor 20 Uhr im Free TV zu sehen sein muss. Das konnte als „Lex Sportschau“ interpretiert werden. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Markus Ehrenberg

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