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Medien: Lebenslänglich: Drei Richter in Berlin

Im Amtsgericht Tiergarten beginnt die Verwandlung des Lars Fricke. Aus dem lässig gekleideten Mann wird eine Autoritätsperson mit schwarzer Robe und weißer Krawatte.

Im Amtsgericht Tiergarten beginnt die Verwandlung des Lars Fricke. Aus dem lässig gekleideten Mann wird eine Autoritätsperson mit schwarzer Robe und weißer Krawatte. Fricke ist als Richter auf Probe bis an die Grenze seiner Kraft gefordert. Täglich müssen neue Aktenstapel abgearbeitet werden. Abends, bei bedenklich fortgeschrittener Erschöpfung, diktiert er zu Hause die Urteile. Trotzdem, Fricke will nichts lieber sein als Richter.

Was sind das für Menschen, denen auf Lebenszeit besondere Macht und Verantwortung verliehen ist? In der ARD-Doku „Richter: Lebenslänglich“ stehen drei unterschiedliche Typen aus Berlin im Mittelpunkt. Neben dem jungen Lars Frickesind dies zwei erfahrene Juristen: Ruth Sieveking, eine engagierte Jugendrichterin, und der pensionierte Rüdiger Warnstädt. Der wird überwiegend als eitler Gockel vorgeführt. Den Autoren Dietmar Ratsch und Sonia Otto gelingt es nicht, an dieser Fassade zu kratzen. Dafür besetzt Warnstädt dank markiger Sprüche über das „Gutmenschentum“ bei Jugendrichtern die Rolle des Hardliners.

Für eine andere Berufsauffassung steht Ruth Sieveking: „Wenn wir nicht an das Gute im Menschen glauben, haben wir den Beruf verfehlt“, sagt sie. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Straftäters, Lothar T., der zum wiederholten Mal vor Gericht steht und bedauert, dass diesmal nicht Frau Sieveking über ihn urteilt. Sie nennt ihn „Schlitzohr“, er lobt voller Respekt ihre Menschenkenntnis.tgr

„Richter: Lebenslänglich“, ARD, 23.15

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