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Leichtathletik: Kein TV-Ausstieg bei WM-Doping

Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im japanischen Osaka sind nicht nur Sport-Profis am Start. Auch die TV-Sender schicken ihre besten Pferde ins Rennen. Allen voran Doping-Experte Hajo Seppelt, der schon bei der Tour de France berichtete. Im Fall des Dopings, so ZDF-Sportchef Gruschwitz, gebe es jedoch „kein Szenario für einen Ausstieg“.

Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Osaka ist das größte Sportereignis in diesem Jahr. 100-Meter Finals, Zehnkampf, Staffelentscheidungen, alles live vor Millionenpublikum in einem Stadion. Leichtathletik ist Fernsehsport – spektakuläre Programmware für ARD und ZDF eigentlich, aber nach den jüngsten Dopingvorfällen im Leistungssport hat es den Anschein, als werde die WM medial eher vorsichtig angefasst.

Nicht Medaillenkandidaten oder der Abschied von Kommentatoren-Veteran Gerd Rubenbauer stehen im Blickpunkt, sondern diverse Doping-Spezialisten, die die WM in Japan von heute bis zum 2. September unter die Lupe nehmen sollen. Allen voran Hajo Seppelt, der fürs Erste auch bei der Tour de France unterwegs war. Nach dem Live-Ausstieg dort müssen sich ARD und ZDF in der Leichtathletik auf unangenehme Tage gefasst machen. Sollte es in der dopinggefährdeten olympischen Kernsportart einen positiven Fall geben, werde die Berichterstattung aber in jedem Fall fortgesetzt.

Laut ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz gebe es „kein Szenario für einen Ausstieg“. Das Argument von ARD und ZDF: Im Gegensatz zum Radsport werde in der Leichtathletik kein systematisches Doping betrieben. Ganz wohl ist den Verantwortlichen dabei offenbar nicht. Sie rühren keine große Werbetrommel. Nur so viel: Die Sender wechseln sich täglich ab. Das ZDF startet heute Nacht (23 Uhr 55) und Samstagmittag, das Erste übernimmt in der Nacht zum Sonntag. Eurosport fasst darüber hinaus am frühen Abend zusammen. Wegen der Zeitverschiebung von sieben Stunden werden viele Medaillen wie beim 100-Meter-Finale der Männer am Sonntag zwischen Mittagessen und Nachmittags-Kaffee verteilt.

Fans dürften die sonore Stimme Gerd Rubenbauers vermissen und öfters auf Eurosport zu den Grimme-Preis-nominierten Kommentatoren Sigi Heinrich und Dirk Thiele schalten. Und wenn schon nicht vor Dopingfällen, so sind die Sender doch wenigstens vor Japans extremem Klima geschützt. Die 34 Arbeitsräume der mehr als 100 Mitarbeiter von ARD und ZDF befinden sich in erdbebensicheren, gekühlten Containern.

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