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Die neue an der LesMads-Spitze: Katja Schwartzberger.

© Promo

LesMads mit neuer Chefin: Mode für Mademoiselles

Nach Julia Knolle verabschiedet sich mit Jessica Weiß die zweite Gründerin von LesMads. Ende September übernimmt Katja Schweitzberger Deutschlands populärsten Fashion-Blog. Sie will neue Akzente setzen, Weiß zieht es derweil zu einem neuen Print-Projekt.

Sie haben sich vorgearbeitet, von den Stehplätzen in der letzten Reihe zur Front Row direkt am Laufsteg. Nicht nur ihre Platzierung bei der Berliner Fashion Week zeigt, wie erfolgreich die Bloggerinnen von LesMads.de sind und wie ernst sie in der Modebranche inzwischen genommen werden.

2010 haben sie den Lead-Award als „Weblog des Jahres“ gewonnen, in diesem Jahr sind sie für den Grimme Online Award nominiert gewesen, monatlich besuchen bis zu 700 000 Leserinnen die Seite, die im April 2007 von Julia Knolle und Jessica Weiß gegründet wurde und zum Burda-Verlag („Bunte“, „Focus“) gehört. Als „Les Mademoiselles“, wofür die Abkürzung LesMads steht, haben sie die Modeberichterstattung in Deutschland mit revolutioniert: sehr subjektiv, aber gerade deshalb nah an der Leserin, berichten Blogs wie LesMads über Trends und Themen aus der Fashionwelt.

Doch nachdem sich im Juli 2010 bereits Gründerin Julia Knolle von LesMads verabschiedet hat und nun Editor At Large bei Condé Nast Digital ist, verlässt auch Jessica Weiß den Blog. Ab dem 26. September übernimmt ihn eine neue Mademoiselle: Katja Schweitzberger, 25, die zuvor für den Blog Beesandballoons.blogspot.com und für Glam.de geschrieben hat, ist die neue Chefin von LesMads.

„Ich habe mir das Sprichwort ,Aufhören, wenn’s am Schönsten ist’ zu Herzen genommen und freue mich nach viereinhalb Jahren bei meinem Herzensprojekt auf neue Herausforderungen“, sagt Jessica Weiß. Sie wird künftig als Executive Editor Online für das „Magazin „Interview“ arbeiten, das 2012 in Deutschland starten soll.

Lesen Sie weiter: Wie sich die neue Blogspitze die Weiterentwicklung von LesMads vorstellt.

Ihre Nachfolgerin Katja Schweitzberger beendet gerade noch ihr Studium in Germanistik, Anglistik und Psychologie und wird dann von Darmstadt nach Berlin ziehen, wo die LesMads-Redaktion sitzt. Doch auch wenn mit Katja Schweitzberger künftig nur noch eine Mademoiselle an der Spitze des Blogs steht, soll sich der Name LesMads nicht ändern. Ebenso soll die Gestaltung der Seite und das Netzwerk der Autorinnen beibehalten werden, die ebenfalls für LesMads berichten.

Die Übernahme von LesMads ist allerdings auch deshalb eine Herausforderung, weil ein Blog immer stark an die jeweils dahinter stehenden Personen gebunden, von ihrem jeweiligen Geschmack und ihren Interessen geprägt ist. „LesMads wird sich mit mir nicht komplett neu erfinden, aber ganz sicher weiterentwickeln“, sagt Katja Schweitzberger. Welche neuen Schwerpunkte sie setzen will, werde sich nach ihrem Einstieg zeigen.

Wie ein guter Modeblog auszusehen hat, davon hat Schweitzberger allerdings genaue Vorstellungen: „Es muss nicht jeder Trend, jede Show oder jeder Designer vorgestellt werden. Dafür sollte man zwischen den Zeilen und Bildern lesen können, dass die Person hinter dem Modeblog mit Leidenschaft und Freude bei der Sache ist“, beschreibt die neue LesMads-Chefin.

Modeblogs sind nach ihrer Ansicht deshalb so erfolgreich, weil sie eine „leicht zugängliche, die alltägliche, normale Seite“ der Mode zeigen würden. Es gehe oft um einfache Themen wie das eigene Outfit oder die neusten Shopping-Funde. Die Leser von Modeblogs könnten sich deshalb mit den Bloggern identifizieren weil sie ihnen ähnlich seien.

Lesen Sie weiter: Warum Modeblogs Konjunktur haben.

Vor allem ist es auch die Schnelligkeit, die Modeblogs so attraktiv für die Leserinnen macht. Noch während auf dem Laufsteg die Kollektionen präsentiert werden, twittern oder posten die Bloggerinnen im Netz die ersten Bilder. Damit bieten sie einen Einblick hinter die Kulissen der Modewelt, der bislang den Moderedakteurinnen der Hochglanzmagazine vorbehalten war. Auch Suzy Menkes, die neben US-„Vogue“-Chefin Anna Wintour als einflussreichste Modekritikerin gilt und für die „International Herald Tribune“ schreibt, sieht mit den Blogs „dramatische Veränderungen“ in der Modebranche einhergehen. Mit den Blogs könne heute jeder Modekritiker sein, sagt Menkes.

Auf einen Vergleich mit Magazinen wie „Elle“ oder „Vogue“ will sich Katja Schweitzberger aber nicht einlassen. „Beide Medien, die Magazine und die Blogs, haben ihre Stärken und Schwächen und bedienen unterschiedliche Bedürfnisse der Leser. Sie stehen deshalb nicht in Konkurrenz zueinander, sondern können sich sogar ergänzen“, sagt Katja Schweitzberger. Und wie sich bereits gezeigt hat: sie können sich auch die Front Row am Catwalk teilen.

www.lesmads.de

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