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Lizenzentzug: Radio Paradiso bekommt Rückenwind

Dem christlichen Sender droht der Lizenzentzug. Eine neue Studie der Medienanstalt Berlin-Brandenburg bescheinigt dem Kanal nun jedoch einen größeren Wortanteil.

Der christliche Sender Radio Paradiso, der von Lizenzverlust bedroht ist, hat seinen Wortanteil im Jahr 2009 deutlich erhöht. Bei dem in Berlin ansässigen Kanal habe sich „einiges zum Positiven verändert“, heißt es in einer im Internet veröffentlichten Studie der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB). Die Studie untersucht lokale Radioprogramme in Brandenburg und nimmt dabei auch den Ableger Radio Paradiso Brandenburg unter die Lupe. Dieser weise einen Wortanteil von 131 Minuten pro Tag auf (12,8 Prozent), was sich aufgrund der Programmstruktur in etwa auf Radio Paradiso in Berlin übertragen lasse. Die Geschäftsführung des Senders begrüßte am Freitag die Studie.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte die Verweigerung der Lizenzverlängerung im Mai scharf kritisiert. In einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel hat der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Volker Kauder, am Mittwoch gefordert, der Sender müsse die Frequenzen behalten. Es wäre „ein schlechtes Signal, einem christlich orientierten Sender keinen Platz mehr zu geben“, so Kauder.

Von den sechs untersuchten Programmen liegt Radio Paradiso Brandenburg der Studie zufolge an vorletzter Stelle. Im Vergleich zu dem Wortanteil von 7,1 Prozent, der 2008 in Berlin gemessen wurde, habe sich der Wert allerdings fast verdoppelt. Die Analyse zur Berliner Radiolandschaft 2008 hatte Radio Paradiso einen erheblichen „Substanzverlust“ bescheinigt. Das christliche Profil des Senders gehe verloren, hieß es damals.

Im Mai 2010 entschied der Medienrat der MABB, die Lizenz von Radio Paradiso auf den UKW-Hörfunkfrequenzen in Berlin und Brandenburg nicht zu verlängern. Ende November soll das Programm Oldiestar Radio die Frequenzen übernehmen. Die Neuausschreibung war nötig geworden, weil die Lizenz des 1997 gestarteten christlichen Senders bereits einmal verlängert worden war. Die genaue Begründung für die Entscheidung soll nach der nächsten Sitzung des Medienrats am 22. Juni in einem schriftlichen Bescheid mitgeteilt werden. Radio Paradiso kündigte bereits rechtliche Schritte an. (Tsp)

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