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Medien: Man spricht Deutsch

Spotlight-Verlag startet ein Magazin für Ausländer

Sprachstudenten kennen die Magazine aus dem Münchner SpotlightVerlag unter so wohl klingenden Namen wie „écoute“ oder „adesso“. Es sind Zeitschriften, mit deren Hilfe man nicht nur seine jeweiligen Fremdsprachenkenntnisse verbessern kann, sondern auch Aktuelles aus dem jeweiligen Land erfährt. Jetzt versucht es der Spotlight-Verlag, der wie der Tagesspiegel zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehört, mal anders herum und bietet jenen ein Heft an, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Ein schwieriges Unterfangen, hat ein Spanier doch ganz andere Schwierigkeiten mit dem Deutschen als ein Brite oder Norweger.

Gerne hätte die Redaktion das Blatt „Fritz“ genannt, aber man fürchtete, die Händler könnten es missverstehen unddas Blatt unauffindbar im Regal neben ein „Max“ legen. Also wurde es, passend zur sperrigen Sprache, „Deutsch perfekt“ getauft. Nein, als Botschafter für Deutschland sehe er sich nicht, sagt Chefredakteur Burkhard Riedel. Dafür gebe es gut bezahlte Leute mit einem Regierungsauftrag. Aber natürlich stimme es, dass ein Blatt, das sich zur Aufgabe macht zu erklären, wie die Deutschen sind, ein ganz bestimmtes Bild dieses Landes vermittelt.

Da wird erklärt, dass in Deutschland jede zweite Ehe geschieden wird – eine Information, über die etwa in einem konservativ-katholischen Polen eine ganze Unterrichtsstunde diskutiert werden kann, sagt Riedel. Nur Deutschsprechende schmunzeln über den Hinweis, dass niemand leise werden muss, wenn er mit den Worten „Kommen Sie ruhig herein“ ins Zimmer gebeten wird. Was ein Stammtisch ist, was der Büro-Gruß „Mahlzeit“ soll, warum im Osten Mieten billiger sind, wie man sich bewirbt, wie es eine gebürtige Türkin zur Miss Deutschland geschafft hat – dieses und zusätzlich Sprachtests oder kurze Zeitungskommentare in drei Schwierigkeitsstufen bietet „Deutsch perfekt“.

Fast zehn Millionen Ausländer leben in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weltweit lernen über 20 Millionen Europas meistgesprochene Muttersprache. An sie richtet sich das Blatt, das für 5 Euro 50 gedruckt (100 000 Exemplare) und als E-Paper vertrieben wird. usi

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