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Die drei Microsoft-Manager Joe Belfiore, Terry Myerson and Alex Kipman stellen während der Windows-10-Präsentation die neuen HoloLens-Brillen vor.

© AFP

Microsoft-Event: Windows auf dem Holodeck

Überraschung aus Redmond: Microsoft stellt neben Windows 10 die Datenbrille HoloLens vor, mit der "Star Trek"-Fantasien Realität werden.

Berlin – Die Überraschung ist Microsoft geglückt: „Windows 10 ist nicht einfach die nächste Version unseres Betriebssystems. Wir werden damit die Spielregeln komplett ändern“, hatte Microsoft-Manager Terry Myerson am Mittwoch in Redmond am Anfang der Präsentation gesagt – um dann wenig später als holografische Miniaturfigur auf der Bühne zu stehen. Mit Windows 10 und der halbtransparenten Datenbrille HoloLens werden die Science-Fiction-Fantasien aus „Star Trek“ und Co. Realität. Spielfiguren laufen plötzlich als Hologramme über das Sofa, Designer können mit der Microsoft-Datenbrille um die Produkte, die sie gerade virtuell gestalten, herumlaufen, und Wissenschaftler auf der Erde erforschen die Marsoberfläche auf ganz neue Weise.

Ein Windows für eine Welt mit mehr Geräten als Menschen

Windows 10 werde einen „fundamentaler Sprung in eine neue Generation“ darstellen, hatte Microsoft-Chef Satya Nadella angekündigt. Das neue Betriebssystem sei für eine Welt geschaffen worden, „in der es mehr Geräte als Menschen gibt“, sagte Nadella.

Mit der Microsoft-Datenbrille HoloLens, die Entwickler Alex Kipman vorstellte, sind Projektionen wie auf dem Holodeck von "Star Trek" möglich.
Mit der Microsoft-Datenbrille HoloLens, die Entwickler Alex Kipman vorstellte, sind Projektionen wie auf dem Holodeck von "Star Trek" möglich.

© AFP

Auf dem PC-Markt ist Windows nach wie vor das dominierende System. Insgesamt 1,5 Milliarden Menschen nutzen diese Software auf Computern, Notebooks, Tablets und Smartphones. Bei den neu verkauften Geräten sieht die Situation jedoch anders aus. Hier dominiert Googles Android mit 1,15 Milliarden verkauften Geräten in 2014 das Feld. Windows kommt nur noch auf ein Viertel davon. Mit Windows 10 will Satya Nadella das Steuer nun herumreißen. Alle Geräte mit Windows 7 oder 8.1 können innerhalb des ersten Jahres kostenlos auf das neue Windows aufgerüstet werden. Was ändert sich im Detail? Das Startmenü kehrt zurück. Microsoft hatte sich mit dem fehlenden Steuerungselement in Windows 8 den Ärger vieler Nutzer zugezogen. In Windows 10 kehrt es nun in erweiterter Form zurück – auf Wunsch sogar im Vollbild-Modus. "Wir wollen, dass die Menschen Windows nicht nur benötigen, sondern lieben", sagte Nadella.

Zudem soll sich Windows 10 sehr flexibel an die jeweilige Nutzungsart anpassen. Wird eine Tastatur an ein Tablet angeklemmt, wechselt die Ansicht vom Kachelmodus in den bekannten PC-Modus. Zudem wird Windows zwei neue Programme enthalten: Der in die Jahre gekommene Internet Explorer erhält Unterstützung vom Internet-Browser Spartan, mit dem es zum Beispiel möglich ist, auf Internetseiten Markierungen vorzunehmen oder Kommentare hinzufügen. Neu in Windows 10 ist zudem das Assistenzsystem Cortana, das bislang nur auf Windows Phones zu finden war.

Die wichtigste Neuerung aber ist, dass mit Windows 10 die Betriebssysteme für Computer, Notebooks, Tablets und Smartphones mit dem gleichen Kern arbeiten. Für Entwickler bedeutet dies, dass der Code nur einmal geschrieben wird. Programme und Apps müssen dann nur noch an die unterschiedlichen Bildschirmgrößen angepasst werden. Das Unternehmen spricht dabei von so genannten universellen Apps. Zu einer Killerapplikation soll dabei Microsoft Office werden, das auf Smartphones und Tablets mit Windows 10 zudem zur Grundausstattung gehören wird. Das könnte Microsoft vor allem da helfen, wo der Konzern schwächelt: bei den mobilen Endgeräten. Microsoft hofft so, den Anteil von Windows auf dem mobilen Markt von jetzt unter fünf Prozent auf zehn Prozent zu steigern.

Die Xbox rückt näher an Windows heran

Zudem rückt die Spielekonsole Xbox näher an die Windows-Welt heran. Mit Windows 10 können PC-Spieler gegen Gegner auf der Xbox-One-Konsole antreten. Zudem lassen sich Spiele von der Xbox auf ein beliebiges Gerät mit Windows 10 streamen.
Die endgültige Version von Windows 10 werde im Laufe des Jahres erscheinen, kündigte Myerson an. Über das Windows-Insider-Programm können technisch interessierte nach der Technical Preview von Oktober eine weitere Beta-Version von Windows 10 aber bereits von der kommenden Woche an testen. Kurt Sagatz

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