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Medien: Mord in Venedig

Im „Donna Leon“-Krimi ermittelt ein neuer Kommissar

Heute geht ein neues Donna-Leon-Team an den Start: Joachim Król, der als Commissario Brunetti immer ein ziemlich unglückliches Gesicht machte, hat sich verabschiedet und wird von dem 59-jährigen Uwe Kockisch ersetzt; der Berliner spielte 22 Jahre lang am Maxim-Gorki-Theater. Barbara Auer, die bislang Brunettis Frau Paola spielte, ging in Mutterschaftsurlaub. Ihre Rolle spielt nun Julia Jäger, die unter anderem durch „Woanders scheint nachts die Sonne“ und „Berlin is in Germany“ bekannt wurde.

In „Venezianisches Finale“ ist der berühmte Opernsänger Wellauer (Rudolf Wessely) vergiftet worden. Er hinterlässt etliche Verdächtige in seinem Umfeld: So hatte er die Sopranistin Petrelli erpresst, indem er drohte, ihr lesbisches Liebesverhältnis öffentlich zu machen, auf dass ihr das Sorgerecht für ihre Tochter entzogen würde. Außerdem hatte es zwischen ihm und seiner sehr viel jüngeren Ehefrau (Susanna Simon), einer Ärztin, ebenfalls Spannungen gegeben. Und dann ist da noch die greise Sängerin Santini (Gisela Trowe), deren Leben Wellauer einst zerstörte.

Gewohnt gemächlich beginnt Brunetti seine Ermittlungen. Man sieht den stoppelbärtigen Commissario nie in seinem Büro arbeiten, sondern stets das wundervolle Panorama der Lagunenstadt durchschreiten. Neben ihm wie immer sein gemütlicher Kollege Vianello (wie gehabt: Karl Fischer). Der bewährte Donna- Leon-Regisseur Sigi Rothemund („Timm Thaler“, „Der Clown“) hatte Kockisch für die Rolle vorgeschlagen. Er habe bewusst keinen der Filme mit Joachim Król angeschaut, um einen eigenen Zugang zu der Figur zu entwickeln, sagt Kockisch, der es genießt, sich bei den italienischen Geschichten als Ostdeutscher mal keine Gedanken über Ost- und Westdeutschland machen zu müssen.

„Venezianisches Finale“ wurde vor zehn Jahren als Donna Leons erster Brunetti-Krimi veröffentlicht. Warum er erst jetzt verfilmt wurde, erklärt Produzentin Katharina M. Trebitsch: „Der Roman lebt von sehr vielen Rückblicken, das schien uns, als wir vor drei Jahren mit den Brunetti-Geschichten begannen, etwas zu kompliziert. Jetzt, da die Hauptfigur gut eingeführt ist, war das kein Problem mehr.“ „Donna Leon – Feine Freunde“ folgt am 31. Oktober 2003. Sollten sich die Erwartungen erfüllen, werden mit dem neuen Team auch noch zwei weitere Filme entstehen.

„Donna Leon – Venezianisches Finale“: ARD, 20 Uhr 15

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