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Volles Risiko: Lisa (Sylta Fee Wegmann, li.) mit ihrer besten Freundin Jenny (Isabel Thierauch) im True-Crime-Format "Gottlos" auf RTL2.

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Nach realen Verbrechen: RTL2 startet Crime-Format "Gottlos"

Was muss passieren, bis ein Mensch zum Mörder wird? Mit dem True-Crime-Format „Gottlos - Warum Menschen töten“ wagt RTL2 eine Eigenproduktion.

Es passiert nicht allzu häufig, dass sich kleinere Privatsender an Eigenproduktionen wagen. Zuletzt hatte Vox mit der Krankenhaus-Serie „Club der roten Bänder“ einen veritablen Quoten- und Kritiker-Erfolg. Nun versucht es der Münchener Privatsender RTL2 mit Selbstgemachtem. Viele Zuschauer werden sich noch an den Psychothriller „Der Sandmann“ erinnern, den RTL2 1995 mit Götz George in der Hauptrolle produziert hat. Der mit zwei Grimme-Preisen ausgezeichnete „Sandmann“ beleuchtet menschliche Abgründe. In eine ähnliche Richtung geht die dreiteilige Reihe „Gottlos – Warum Menschen töten“, deren ersten Teil „Sex, Drugs & Rock’n’ Roll“ am Montag bei RTL2 läuft. Die drei 45-minütigen Filme erzählen in sich geschlossene Geschichten, die von authentischen Verbrechen in der Lebenswelt junger Menschen inspiriert sein sollen.

Es gehe um die „Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen, bis hin zur vollständigen Eskalation“, so die Ankündigung von RTL2. Die Namen sind schon mal hochkarätig. Als Regisseur und Drehbuchautor konnte Grimme-Preisträger Thomas Stiller gewonnen werden. Als Schauspieler sind unter anderem Matthias Koeberlin („Kommissar Marthaler“), Jule Ronstedt und Ralph Herforth zu sehen, als Produzent fungiert Marc Conrad, langjähriger Programmdirektor von RTL. Die Reihe basiert auf dem niederländischen Format „The Godless“.

Folge eins hat noch Luft nach oben

Leider lässt die erste Folge noch deutlich Luft nach oben. Der Film „Sex, Drugs & Rock’n’ Roll“ spielt im Biker-und Rockermilieu. Die arbeitslose Lisa (Sylta Fee Wegmann) kommt von ihrem gewalttätigen Freund, dem tätowierten, glatzköpfigen Biker Frank (Antonio Wannek), nicht los. Erst als der seine Rockerbraut krankenhausreif prügelt, macht Lisa Schluss, und freundet sich mit dem umgänglichen Fliesenleger Alex (Lasse Myhr) an. Aber mit dem Weichei Alex wird die alkoholabhängige Lisa nicht glücklich, ihr Exfreund sinnt bereits auf Rache.

Es wird sehr viel getrunken, geflucht, bedroht und das „F...“-Wort benutzt. Warum man sich das Ganze – gerade auch als nicht notorischer RTL2-Zuschauer – 60 Minuten antun soll, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Was muss passieren, bis ein Mensch zum Mörder wird? Vielleicht erfahren wir das etwas differenzierter in den Folgen Zwei und Drei.

„Gottlos - Warum Menschen töten“, Montag, RTL 2, 20 Uhr 15

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