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Markwort

© dpa

Nachrichtenmagazin: Z wie Zukunft

Korrekturen oder Relaunch? Im Kampf gegen die Krise will sich der "Focus" ein neues Gesicht geben.

Der Dauerbrenner Abwrackprämie oder 100 wichtige Urteile zum Thema Erben – die aktuellen Titel von „Spiegel“ und „Focus“ verraten wenig darüber, welches Nachrichtenmagazin in der nachrichtenärmeren Zeit, die man auch Sommerloch nennt, pfiffiger, welches Heft mehr auf der Höhe seiner Zeit ist. Die Zahlen vielleicht schon: Die verkaufte Auflage des „Focus“ ist im zweiten Quartal auf 650 000 Exemplare gesunken, die des „Spiegel“ liegt bei 1 029 000. Was macht der „Focus“ falsch? Oder andersherum: Was kann er besser machen?

Im Mai hat Helmut Markwort, Herausgeber und zusammen mit Uli Baur in der Chefredaktion, die „Initiative Z“ ausgerufen. In deren Rahmen wurde drei Arbeitsgruppen gebildet, die unterschiedliche Konzepte zur Zukunft des „Focus“ erarbeitet haben. Die Chefredaktion habe die bislang vorliegenden Elemente aus allen Konzepten bewertet und aus den ersten Arbeitsgruppen ein „Best-of“-Gremium gebildet, sagte „Focus“-Sprecherin Cornelia Tiller dem Tagesspiegel. „Diese Gruppe wird im September Helmut Markwort und Uli Baur ihre Arbeit präsentieren. Derzeit stehen noch keine konkreten Ergebnisse fest, die Projektphase dauert noch an.“ Aus anderen Quellen heißt es, von leichten Korrekturen bis zum Komplettrelaunch sei beim „Focus“ nichts ausgeschlossen.

Ob das Ganze auch eine Reaktion darauf sei, dass der „Spiegel“ nach seinem Wechsel an der Spitze an Kraft und harten Geschichten wieder zugelegt hat, wollte die Sprecherin nicht kommentieren. „Es handelt sich um eine ganz normale Weiterentwicklung des ,Focus’-Konzepts.“ Dieses hatte Helmut Markwort 1993 gegen viel Häme in den Markt gedrückt. Das „Focus“-Markenzeichen: ein ausgeprägter Service-Gedanke, viele Info-Kästchen, Rankings und Grafiken. Markworts Vertrag endet im Dezember 2010. Bis dahin sollte sich sein Lebenswerk im Markt neu positioniert haben, um wieder Gesprächsthema und Gewinnbringer für das Haus Burda zu werden. Diese Rolle hat die „Bunte“ übernommen. Die Illustrierte hat diese Woche mit einem Interview mit Christoph Waltz und dessen Ankündigung, nicht im „Tatort“ zu spielen, starke Nachrichten gemacht. meh

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