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Nachruf: "Klimbim"-Star Horst Jüssen gestorben

Der Star der ersten großen erfolgreichen Comedy-Serie Horst Jüssen ist gestorben.

Ja, er war ein Star der ersten großen wie erfolgreichen Comedy-Serie im deutschen Fernsehen. Horst Jüssen spielte darin, von 1973 bis 1978 in der ARD ausgestrahlt, den Adolar von Scheußlich, mit Arbeit und liebestoller Gattin deutlich überfordert. Comedy hieß damals noch Klamauk und dieser Klamauk hieß „Klimbim“. Jüssens Adolar war nicht das Kraftzentrum der Serie, doch der perfekte Zuspieler für die Pointen eines Wichart von Roell, einer Ingrid Steger, einer Elisabeth Volkmann. Dafür bekam er einen Grimme Preis.

Vom Pointen-Setzen verstand Horst Jüssen, geboren am 10. Januar 1941 in Recklinghausen und aufgewachsen an der Nordsee, allerhand. Seit 1969 hatte er für die Münchner Lach- und Schießgesellschaft gearbeitet, dem führenden Kabarett in der Bundesrepublik. Parallel dazu begann er mit der Fernseharbeit – und dann kam „Klimbim“.

1963 engagierte der legendäre Erwin Piscator den ausgebildeten Schauspieler Horst Jüssen für das Nachwuchsstudio der Freien Volksbühne in Berlin. Es folgten Theaterengagements in Hamburg, München, Berlin und Düsseldorf. Jüssen war auch Regisseur und verfasste Theaterstücke für Kinder, für „Kaspar und der Löwe Poldi“ bekam er den GebrüderGrimm-Preis der Stadt Berlin. Vergangenes Jahr war mit „Joseph Satan“ sein dritter Roman erschienen. Aber „Klimbim“ ließ ihn nicht los. Im Jahr 2004 trommelte Jüssen die alte Crew um Ingrid Steeger und Elisabeth Volkmann für das von ihm geschriebene Bühnenstück „Die Klimbim-Familie“ zusammen; die Inszenierung tourte durch ganz Deutschland.

Am Montagabend ist Horst Jüssen in München gestorben. Seine Frau, die Sängerin Lena Valaitis, sagte, ihr Mann habe bis zuletzt seinen Krebs besiegen wollen. Jüssen und Valaitis waren seit 1979 verheiratet, das Paar hat zwei Söhne. jbh

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