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Medien: Nachrufe zum Geburtstag

Barbara Nolte über das Symposium zu 50 Jahren Sender Freies Berlin Gut, dass im Foyer des SFBSendezentrums immer zwei Fernseher laufen. Am Dienstagnachmittag, in der Kaffeepause von „50 Jahre SFB“, war darin eine Dokumentation über Vögel zu sehen, auf SFB 1.

Barbara Nolte über das Symposium zu 50 Jahren Sender Freies Berlin

Gut, dass im Foyer des SFBSendezentrums immer zwei Fernseher laufen. Am Dienstagnachmittag, in der Kaffeepause von „50 Jahre SFB“, war darin eine Dokumentation über Vögel zu sehen, auf SFB 1. Sie erinnerte einen daran, dass es den SFB ja noch gibt. Dass seine Programme nicht, wie man bei der der Veranstaltung im Studio A des Senders manchmal denken konnte, seit Jahrzehnten abgeschaltet sind. Bei seiner vorgezogenen Geburtstagsfeier hatten nämlich vor allem Veteranen das Wort. Auf dem Podium saßen der ehemalige „Abendschau“-Moderator Harald Karas und die Erfinderin von „s-f-beat“, Susanne Fijal. Der Ex-SFB-Programmchef Norbert Schneider hielt, wie eigentlich immer, eine kluge Rede. Die heutigen Protagonisten des SFB – Friedrich Moll von der „Abendschau“ oder Andreas Schneider vom „Berliner Platz“ – waren aber nicht mal im Publikum zu sehen. Auch der prominenteste Politiker, der gekommen war, übt seinen Beruf schon lange nicht mehr aus: Es war Ex-DDR-Politbüromitglied Günter Schabowski. Er beteuerte mehrfach, wie ernst man den SFB doch im Osten genommen hat. Immer wieder drehte sich die Diskussion um den Erfolg des SFB in der DDR. Ist das wirklich das einzige identitätsstiftende Moment des Senders?

Die DDR gibt es nicht mehr, den SFB bald auch nicht mehr. Man hätte ihm eine lebendigere Abschiedsfeier gewünscht.

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