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Neuausrichtung: Drei Berliner für eine Wollmilchsau

Der Sender History reformiert sein Programm. Dabei orientiert sich der Kanal an erfolgreichen US-Vorbildern.

Kasi heißt der neue Hoffnungsträger des deutschen Bezahlfernsehens. Der Berliner Sammler und Bastler ist zusammen mit seinen Rockabilly-Kumpels Christian und Lars Protagonist des Formats „Rost‘n Roll –Kasis Werkstattgeschichten“, die ab Juli 2013 im Programm des Senders History zu sehen sein werden. Die Kasi-Gang ist Teil einer grundlegenden Programmreform, die History-Geschäftsführer Andreas Weinek jetzt bei der Jahrespressekonferenz des Senders in München vorstellte.

History orientiert sich mit „Rost’n Roll“ an erfolgreichen US-Vorbildern. „Character driven artefactual program“ nennen die Amerikaner diese neue eierlegende Wollmilchsau der Fernsehszene. Das amerikanische Vorbild „Pawn Stars“ (deutsch: „Die drei vom Pfandhaus“, 7. Staffel ab 7. Januar, 20 Uhr) brachte der US-Mutter von History neue Einschaltrekorde. Immer geht es darum, dass drei oder mehr Originale Gegenstände beim Kauf oder Tausch mit einer neuen Wichtigkeit aufladen. History hat für diese Sendungen sein Programm umgekrempelt und die meisten klassischen historischen Dokumentationen aufs Wochenende verbannt.

Trotzdem weiß Andreas Weinek, dass selbstproduzierte Olympia-Dokumentationen wie „Der elfte Tag“ das eigene Profil schärfen und international Renommee bringen. Deshalb bereitet sein Sender gerade eine Doku um die Verwicklung deutscher Soldaten einer „Legion Vietnam“ in den Vietnamkrieg vor. Präsentiert wird das Programmhighlight 2013 von Schauspieler Hannes Jaenicke. Das Kunststück bei Eigenproduktionen sei, „hochwertiges Fernsehen für kleines Geld“ zu machen, sagt Weinek: „Wir haben nicht die Budgets der großen Sendeanstalten. Wir helfen gerade, einen neuen Produzentenmarkt zu formen, denn nun denken mehr Pay TV-Sender über Eigenproduktionen nach.“ Die Krise der Branche macht’s möglich. Dagegen wartet sein neuer „Crime & Investigation“-Sender noch immer auf den Start. Noch klaffen „die ökonomischen Vorstellungen unserer Sendeplattformen Sky und KDG und unserer Seite“ auseinander. Jörg Seewald

Jörg Seewald

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