zum Hauptinhalt

Medien: Neue kulinarische Abenteuer für Sarah Wiener

In einigen Jahrzehnten werden Küchenhistoriker vermutlich schwören, dass das Wiener Schnitzel nach Sarah Wiener benannt wurde und die Wiener Melange ihr Lieblingsgetränk war. Der Hype nimmt kein Ende, und er sagt vermutlich mehr über die Funktionsweise der Mediengesellschaft aus als über die Küche der Gegenwart.

In einigen Jahrzehnten werden Küchenhistoriker vermutlich schwören, dass das Wiener Schnitzel nach Sarah Wiener benannt wurde und die Wiener Melange ihr Lieblingsgetränk war. Der Hype nimmt kein Ende, und er sagt vermutlich mehr über die Funktionsweise der Mediengesellschaft aus als über die Küche der Gegenwart. Wer die „charmante Starköchin“ (Arte-Pressetext) dennoch weiter sehen mag, könnte durchaus eine schlechtere Wahl treffen als die „Kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener“ bei Arte.

Der Rahmen ist der gleiche wie in den vorangegangenen Folgen, und er ist natürlich Schnickschnack. Sarah Wiener durchquert die französischen Provinzen, trifft Köche, kocht deren Spezialgerichte nach und tischt sie den im Film bereits vorgestellten Lieferanten auf, die dann eine „strenge Jury“ darstellen sollen, was sie gottlob nie wirklich tun. Es schmeckt immer, alle sind satt und verabschieden sich am Ende.

In diese Rahmenhandlung verpackt ist eine durchaus informative Reise durch die französische Küchentradition, die sogar dunkle Punkte nicht ausspart, beispielsweise das Töten von Tauben zeigt und das leidige Thema Stopfleber anspricht. Sarah Wiener schlägt sich beachtlich: Sie gibt sich uneitel, bisweilen naiv, steht zu Wissenslücken von Scheunengröße und packt offenbar wirklich selbst an, auch wenn die vorgegebenen Rezepte ihrem überschaubaren Kochkönnen angepasst sind. Mehr ist da nicht – aber es wird sympathisch serviert. Bernd Matthies

„Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener“, Arte, 20 Uhr 15

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false