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Neue Tablets: Amazons neuer Kindl konkurriert mit Apples iPad mini

Wer sich ein Tablet im Pocketformat anschaffen will, steht mit iPad mini, Kindle Fire HD und Google Nexus 7 vor der Qual der Wahl. Wer noch etwas warten kann, sollte die Geräte direkt miteinander vergleichen.

„Das neue Kindle Fire HD von Amazon ist wirklich ein cooles Gadget“, findet Jörg Mugke. Das wäre an sich nicht verwunderlich, schließlich hat der Vorgänger in den USA einen Marktanteil bei den Tablet-PCs von 22 Prozent erreicht. Das Besondere an der Aussage ist, dass Mugke Geschäftsführer des IT-Händlers Gravis ist – der seit gut 25 Jahren Apple-Produkte und das passende Zubehör verkauft. Je mehr Apple-Stores aber auch in Deutschland eröffnen – in Berlin laufen ebenfalls Vorbereitungen – desto wichtiger ist es für Gravis, sich nach weiteren Standbeinen umzusehen. Amazon hingegen hat bereits seit der Einführung des Kindles in Deutschland mit anderen Partnern zusammengearbeitet. Beim Kindle Fire kommt neben Gravis die Kette Electronic Partner hinzu, wie der europäische Amazon-Marketingleiter Sherman Griffin erläutert.

Bei Apple war man dennoch etwas überrascht über die Kooperation von Gravis und Amazon, schließlich kommt mit dem iPad mini in wenigen Wochen ein direkter Konkurrent des Kindle Fire HD auf den Markt. Und mit einem Preis von 199 Euro ist das Kindle Fire gegenüber dem iPad mini (das in der einfachsten Ausführung 329 Euro kosten wird) durchaus konkurrenzfähig – je nachdem, wofür man die 7-Zoll-Tablets einsetzen möchte.

Mit seinem hochauflösenden Display und dem Stereo-Lautsprechersystem ist das Kindle Fire für die Wiedergabe sämtlicher Medieninhalte bestens ausgestattet. Die Leistung des Prozessors lässt das Kindle Fire flüssig auf jede Wischbewegung reagieren, HD-Filme laufen ruckelfrei und Spiele wie Angry Birds oder Temple Run reagieren ohne Verzögerung, wie ein Kurztest des Tablets ergab. Mit einem Gewicht von knapp 400 Gramm ist das Fire HD zwar fast doppelt so schwer wie der eBook-Reader Paperwhite vom Amazon, aber dennoch kein Schwergewicht. Die gummierte Rückseite liegt jedenfalls angenehm in der Hand.

Zudem ist das neue Amazon-Tablet mehr als ein Gerät zur Medienwiedergabe. Mails, Kalender, der Amazon-eigene Browser Silk und die vielen Android-Apps aus dem Amazon-Store machen ihn zwar nicht gerade zum Arbeitstier, aber für die meisten ernsthaften Aufgaben ist das mit einem W-Lan-Modul ausgerüstete Gerät ebenfalls gut vorbereitet – durch die Anbindung an die Amazon-Cloud reicht selbst die Version mit 16 Gigabyte für die meisten Bedürfnisse aus. Allerdings sollte bei Büchern beachtet werden, dass Amazon einen eigenen eBook-Standard verwendet, der von anderen Readern nicht unterstützt wird.

Zu den innovativeren Neuerungen bei Amazon gehört die X-Ray-Funktion. Für viele Bücher und Filme in den USA erstellt Amazon spezielle Inhaltsverzeichnisse, in denen schnell nachzulesen ist, wann beispielsweise eine Figur eingeführt wurde. Einige der englischen Bücher im deutschen Amazon-Store beherrschen X-Ray ebenfalls, ob und wann diese Funktion auch für deutsche Bücher zur Verfügung steht, konnte Griffin nicht sagen. Für Filme – Amazon kooperiert in Deutschland mit dem Video-on-Demand-Anbieter Lovefilm – gibt es den Dienst indes nicht. Auch Flash-Videos werden wie auf dem iPad nicht unterstützt.

Wer sich ein Tablet im Pocketformat anschaffen will, steht mit iPad mini, Kindle Fire HD und Google Nexus 7 vor der Qual der Wahl. Wer noch etwas warten kann, sollte die Geräte direkt miteinander vergleichen.

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