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Medien: Nicht immer um 20 Uhr 45

Länderspiele werden fürs Fernsehen früher angestoßen

Im Streit über die Anstoßzeiten von Spielen der deutschen Nationalelf haben sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF angenähert. Bei einem von DFB-Präsident Theo Zwanziger angeregten Treffen in Frankfurt verständigten sich beide Seiten auf eine gemeinsame Linie ab 2007. So werden im kommenden Jahr vier der fünf EM-Qualifikationsspiele in Deutschland im Vergleich zur bisherigen Praxis früher angepfiffen, wie der DFB mitteilte. Auf Wunsch von ARD und ZDF bleiben die Live-Übertragungen aber in der Prime Time angesiedelt. In der Praxis sieht das künftig so aus, dass die Spiele der Nationalmannschaft nicht länger wie bisher um 20 Uhr 45 angepfiffen werden, sondern zumeist früher, dann aber zu unterschiedlichen Zeiten.

Vor dem Hintergrund des schwindenden Fußballnachwuchses hatte sich Zwanziger erst vor zwei Wochen erneut für frühere Anstoßzeiten ausgesprochen. „Die Kinder wollen die Nationalmannschaft sehen. Wir werden um jede Viertelstunde kämpfen, die möglich ist.“ Mit Blick auf die längere Regenerationsphase der Nationalspieler hatte Bundestrainer Joachim Löw den Vorstoß des DFB-Präsidenten ausdrücklich begrüßt.

Die von Generalsekretär Horst R. Schmidt und Teammanager Oliver Bierhoff angeführte DFB-Delegation konnte nun für die beiden Heimspiele gegen die Fußballzwerge San Marino (Samstag, 2. Juni 2007, 19 Uhr, ZDF) und Zypern (Samstag, 17. November 2007, 20 Uhr, ZDF) sogar mehr als die von Zwanziger versprochenen 15 Minuten aushandeln. Die Position des ZDF ist dabei nicht allein von „Kinderfreundlichkeit“ geprägt, sondern auch von Kalkül. Am Wochenende sind die Zuschauer früher zu Hause als in der Woche. So wird das vermeintliche Spitzenduell gegen die Tschechische Republik (Mittwoch, 17. Oktober 2007) im ZDF um 20 Uhr 45 angepfiffen.

Zu diesem Zeitpunkt ist die Fernsehnutzung in Deutschland generell am höchsten, was sich für die übertragenden Sender bei den Einschaltquoten, aber auch bei den Sponsoring-Einnahmen niederschlägt (Werbung ist im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nach 20 Uhr nicht erlaubt).

Zudem sicherte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz dem DFB zu, dass sich sein Sender bei den Verhandlungen für die Auswärtsspiele der deutschen Elf sowohl mittwochs als auch samstags für eine Anstoßzeit um 20 Uhr stark machen werde. Auch ARD-Sportkoordinator Karl-Günther Wollscheid rückte von der bisherigen Anstoßzeit von 20 Uhr 45 im Ersten ab. Die Partien gegen die Slowakei (Mittwoch, 6. Juni 2007) und Wales (Mittwoch, 21. November 2007) wurden jeweils für 20 Uhr 30 angesetzt. Das nächste Qualifikationsspiel der Nationalelf in Deutschland gegen Georgien am 7. Oktober 2006 überträgt das ZDF ab 20 Uhr aus Rostock. jbh/ddp

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