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Medien: Noch ’ne Niederlage

26,54 Millionen Menschen haben das WM-Finale Deutschland – Brasilien am Sonntag im ZDF verfolgt. Das ist die Rekordquote des Jahres und das viertbeste Ergebnis seit Beginn der Quotenmessungen 1985.

26,54 Millionen Menschen haben das WM-Finale Deutschland – Brasilien am Sonntag im ZDF verfolgt. Das ist die Rekordquote des Jahres und das viertbeste Ergebnis seit Beginn der Quotenmessungen 1985. An der Spitze liegt unverändert das WM-Finale 1990 Deutschland – Argentinien mit 28,66 Millionen Zuschauern, auf Platz zwei folgt das EM-Finale Deutschland – Tschechien 1996 mit 28,44 Millionen. Weltweit sollen 500 Millionen Menschen den Sieg Brasiliens gesehen haben. Es gibt mehrere Gründe, warum die alten Rekordmarken in Deutschland nicht übertroffen wurden. „Wahrscheinlich haben mehr als zehn Millionen Menschen das Finale vor Großbildleinwänden, bei tausenden Fußball-Vereinen in geselliger Runde oder als Gäste bei Freunden und Bekannten verfolgt. Diese Personen werden von uns nicht erfasst“, erläutert Michael Darkow von der GfK das Messverfahren. Sehr hoch war der Frauen-Anteil unter den Zuschauern. Neben 12,48 Millionen Männern faszinierte das Spiel nach ZDF-Angaben 11,97 Millionen Frauen über 14 Jahren.

Nach dem Abpfiff drückten viele Fans auf den Abschaltknopf. Innerhalb einer Stunde sank die Einschaltquote von 20 Millionen auf fünf Millionen Zuschauer. Sat 1 musste besonders darunter leiden. Das „ran – WM-Fieber“ um 21 Uhr 15 verzeichnete mit nur 1,55 Millionen Zuschauern (5,9 Prozent Marktanteil) einen Minusrekord. Im Schnitt erzielte die abendliche Zusammenfassung 2,83 Millionen Zuschauer. Eine magere Zahl, aber für Sat 1 offenbar genug, da der Marktanteil in der Zielgruppe – männlich, 14 bis 49 Jahre – 18,9 Prozent betrug: „Das ist genau das, was wir erreichen wollten“, sagt Sendersprecherin Kristina Faßler. Beflügelt vom Erfolg der deutschen Mannschaft, hatten die 26 Live-Übertragungen bei ARD und ZDF unerwartet hohe Einschaltquoten. Nicht zuletzt dank der türkischen Fans, die durch den Ad-hoc-Einkauf der ARD das Halbfinale und das Spiel um den dritten Platz im Free-TV verfolgen konnten. Die sehr hohe Resonanz macht die WM-Rechte für 2006 noch wertvoller. ARD und ZDF wollen bereits in den nächsten Wochen mit dem Rechte-Inhaber Kirch-Sport darüber verhandeln. Ziel: alle 64 Partien live im Free-TV.

Als einziger TV-Sender hat das Pay-TV Premiere das Turnier komplett live übertragen. Sprecher Dirk Heerdegen sagte, „die Kundenzufriedenheit ist gesteigert, die Zahl der 2,4 Millionen Abonnenten konnte stabilisiert werden“. Dank der „positiven Fußball- Grundstimmung“ hoffe Premiere auf mehr Kunden zum Bundesliga-Start.

Auch im Internet wurde die Fußball-WM zum Event. Die offizielle WM-Seite von Fifa und Yahoo unter fifaworldcup.com erreichte ein Rekordpublikum. 1,6 Milliarden Seitenabrufe verzeichnete das in mehreren Sprachen gefächerte Angebot rund um das Turnier. Zu dem gewaltigen Aufkommen trug vor allem bei, dass fifaworldcup.com das einzige Internet-Portal mit aktuellem Videomaterial war. Finanziert wurde das Angebot erstmals neben Werbung auch durch Nutzergebühren. 22 Euro kostete das Abo für die gesamte WM, nach dem Viertelfinale wurde diese Gebühr auf fünf Euro gesenkt. Eine Rekordquote meldete auch der DFB. 50 Millionen Abrufe verzeichnete dessen Internet-Angebot, im Fokus standen vor allem die Seiten zur Nationalmannschaft. jbh/sag

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