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Medien: Nur das Thema zählt

Klaus Bressers erster „Talk in Berlin“ für n-tv gerät nüchtern

Seinen Einstieg bei n-tv hätte sich Klaus Bresser einfacher machen können: Als Moderator von „Talk in Berlin“ übernahm der langjährige ZDF-Chefredakteur von Erich Böhme die erfolgreichste Sendung des Nachrichtensenders. Zudem sorgte er für Schlagzeilen durch seine als Kollegenschelte verstandene Kritik an Politikern, die sich nur noch von „Kuschlern, Schmeichlern und Menschenverstehern“ wie Reinhold Beckmann und Johannes B. Kerner befragen ließen.

Daran gemessen, war seine Premieren- Sendung am Sonntagabend im neuen „Talk“-Studio am Pariser Platz unspektakulär. Mit den Politikern Kurt Beck, Jörg Schönbohm, Hans-Christian Ströbele und Jeffrey Gedmin, Direktor des Berliner Aspen-Instituts, diskutierte Bresser das Thema „Schröder contra Bush – wie vergiftet ist das Klima?“ Klaus Bresser als Moderator steht für die Kontinuität des 50-minütigen „Talks in Berlin“. Ein erfolreiches Konzept geht in die Verlängerung. Vielleicht wird die Sendung nüchterner – und strenger. Klaus Bresser hält mehr als sein Vorgänger Erich Böhme darauf, die Diskussion am vereinbarten Thema entlang zu führen. An wenigen, aber den richtigen Stellen war Bresser präsent, eine sehr persönliche Art der Gesprächsgestaltung gab er (noch) nicht zu erkennen. Seine Fragen waren naheliegend, scharf waren sie nicht. Offenbar kein Hart- Frager, der Böhme-Nachfolger. Seine Gäste dankten es ihm mit lebhafter Beteiligung, die sich auf die Mitdiskutanten, nicht auf den Moderator richtete.

Bresser selbst war „für den Anfang zufrieden. Es ist uns gelungen, ein komplexes Thema einigermaßen facettenreich zu präsentieren. Aber natürlich können wir in allen Bereichen noch besser werden.“ Vor allem hofft Bresser darauf, dass die Meinungen in Zukunft noch härter aufeinanderprallen und dafür die bekannten Phrasen und Parolen vermieden würden. Über seine spürbare Einstandsnervosität wunderte sich der 66-jährige Journalist doch: „Nach 17 Jahren und über 260 ,Was-nun?’-Sendungen war ich selbst überrascht. Aber der neue Sender, das neue Studio, die neuen Mitarbeiter – es war eben eine echte Premiere."

n-tv-Chef Helmut Brandstätter freute sich nicht zuletzt der guten Quote wegen über den Einstand: „Klaus Bresser ist ein absoluter Vollprofi, dessen Gesicht man bundesweit kennt, was für uns als Spartensender sehr wichtig ist. Die Zuschauer bleiben hängen, wenn sie jemanden kennen. Da können sie von mir aus auch denken, dass sie beim ZDF gelandet sind.“ Jörg Rössner

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