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Online-Angebot: "Tagesthemen" interaktiv: Der Test im Test

Wie alle anderen Medien überlegt auch die ARD, auf welche Weise künftig Menschen Informationsangebote nutzen möchten. Also werden Internet und Fernsehen zu "Tagesthemen-interaktiv" verknüpft und die Nutzer um ihre Meinung gebeten.

Erlebt man nicht alle Tage, aber durch diese „Tagesthemen“ stottert sich Moderatorin Caren Miosga hindurch. Und die Videos ruckeln derart, dass der Nutzer von „Tagesthemen-interaktiv“ sie anschieben möchte. Beide Malaisen sind wahrscheinlich in der mangelhaften Hardware des Nutzers begründet und nicht in der flashbasierten Probeausgabe des ARD Journals, die seit dem Wochenende im Netz steht. Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-aktuell, schreibt im tagesschau.blog von einem „Test“, hinter dem sich „sicher kein neues Format verbirgt, das demnächst an den Start geht“. Wie alle anderen Medien überlege auch die ARD, auf welche Weise künftig Menschen Informationsangebote nutzen möchten. „Uns ist klar“, so Gniffke, „dass es auf Dauer zu wenig sein wird, lediglich Fernsehsendungen ins Netz zu stellen.“

Also werden Internet und Fernsehen zu „Tagesthemen-interaktiv“ verknüpft und die Nutzer um ihre Meinung gebeten. Das Onlineangebot nimmt das „Tagesthemen“-Ambiente auf, so blau grundiert und ruhig, wie es ist. Der Verlauf ist klassisch: Miosga steht im Studio, moderiert, dann ein Beitrag, dann wieder Miosga etc.

Dem defensiven Testcharakter entsprechend bietet diese TT-Version keine Tagesthemen, keine Wochenthemen – „US-Wahl“, „Das Weiße Haus“, „Waldbrände“ sind Dauerthemen. Der Auftritt unterstreicht den Dossier-Charakter, indem Miosgas jeweilige Moderation und der entsprechende Beitrag zweifach unterbrochen werden können: einmal durch das Klicken auf die Hintergrund-Illustration, wodurch vertiefende (Grafik-)Informationen zu bekommen sind; zum anderen kann sich der Nutzer im unteren Bereich des Bildes bereits gesendete ARD-Beiträge zum Thema ansehen. „Das Weiße Haus“ bietet beispielsweise eine filmische Zeitreise über die Hausherren in Washington von 1960 bis 2003 an.

„Tagesthemen-interaktiv“ ist jenseits des Publikumstests ein medienpolitischer Testlauf. Der neue Rundfunkstaatsvertrag erlaubt ARD und ZDF nur „sendungsbezogene“ Onlineaktivitäten. „TT interaktiv“ bezieht sich auf das Fernsehformat und geht darüber hinaus. Erlaubt oder nicht – das ist hier die verflixt schwierige Frage.

www.tagesschau.de

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