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Original-Nachdrucke von 1933 bis 1945: „Zeitungszeugen“ erscheinen 2012 mit neuer Auflage

Nachdem das Projekt dieses Jahr pausiert hat, liegt die Edition ab Januar wieder wöchentlich am Kiosk. Auch Nachdrucke von Nazi-Blättern wie dem "Völkische Beobachter" werden wieder beigelegt und zeithistorisch eingeordnet.

Die Edition „Zeitungszeugen“ wird ab 2012 wieder erscheinen. Am 5. Januar soll die erste Ausgabe am Kiosk liegen. Der englische Herausgeber Peter McGee hatte das Projekt 2009 nach Deutschland geholt, um zur Aufarbeitung der Nazi-Zeit beizutragen. Zeitungen aus den Jahren von 1933 bis 1945 werden dafür im Original nachgedruckt, die Ereignisse und die jeweilige Rolle der Blätter von Historikern und weiteren Experten eingeordnet.

Weil neben Widerstandsblättern und ausländischen Zeitungen auch Nazi-Blätter wie „Völkischer Beobachter“ und „Der Angriff“ als Beilage veröffentlicht werden, hatte es Klagen gegen die „Zeitungszeugen“ gegeben. Mehrere tausend Exemplare wurden im Januar 2009 beschlagnahmt, weil ein Plakat mit Hakenkreuzen beigelegt worden war. Dann klagte der Freistaat Bayern, weil er die Urheberrechte des bayerischen Finanzministeriums verletzt sah. Das Ministerium ist Rechtsnachfolger des Eher-Verlags, in dem der „Völkische Beobachter“ und „Der Angriff“ erschienen waren. Die Beschlagnahmung erwies sich als nicht rechtmäßig, das Oberlandesgericht München sah die Urheberrechte nicht als verletzt an.

Nach einer Pause in diesem Jahr führt Peter McGee das Projekt nun aufgrund des großen Leserzuspruchs weiter. Wöchentlich rund 50 000 Exemplare waren 2009 und 2010 nach Angaben des Verlags verkauft worden. In der neuen Auflage wird der Umfang von sechs auf acht Seiten erweitert, der Preis bleibt gleich bei 3,90 Euro.sop

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