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Paid content: Zeitungsverleger: Nur Qualitätsjournalismus bringt im Internet Geld

Geld für Qualität, auch im Internet, darauf setzen die deutschen Zeitungsverleger.

Auch für elektronische Endgeräte wie das iPad müssten die Verlage sicherstellen, dass qualitativ hochwertige Inhalte sich durchsetzen, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner am Montag beim Kongress des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger BDZV in Essen: „Dieses Prinzip muss den Lesern auf die Dauer etwas wert sein.“ Frank Schirrmacher, Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, warnte vor einer „fast geklonten Form von Öffentlichkeit“, wenn die Verlage nicht in Inhalte investierten: „Alles, was wir haben, sind Inhalte, und Inhalte heißt Menschen, heißt Journalismus.“

Heftig umstritten war bei einer Podiumsdiskussion, ob die gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF mit ihren Online-Angeboten die Zukunft der Zeitungsverlage gefährden. Die digitale Revolution sei an sich keine Gefahr für die Zeitungen, im Gegenteil, sagte Döpfner: „Der Journalismus hat jetzt noch ein paar zusätzliche Vertriebskanäle zur Verfügung.“ Auf dem Markt der Zukunft, nämlich bei Angeboten auf Tablet-Computern, seien die Öffentlich-Rechtlichen aber eine Bedrohung, zum Beispiel durch die geplante kostenlose „Tagesschau“App, also eine Ausgabe der ARD-Fernsehnachrichten für elektronische Endgeräte wie das iPad, einschließlich Fotos und Hintergrundtexten.

Der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust entgegnete, ARD und ZDF müssten auf allen Kanälen präsent sein: „Wir haben einen gesellschaftlichen Auftrag als Faktor der Meinungsbildung auf allen elektronischen Wegen.“ Regional und lokal machten die Öffentlich-Rechtlichen den Verlagen ohnehin keine Konkurrenz.

Bei allen Debatten über iPad und Co. bleibt für „FAZ“-Herausgeber Frank Schirrmacher aber auch das bedruckte Papier wichtig: „Papier wird in der Gesellschaft der Zukunft ein fast therapeutisches Medium sein, mit dem Menschen sich aus dieser völlig vernetzten Welt auf eine Insel der Nachdenklichkeit und der Reflexion zurückziehen.“dpa/Tsp

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