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Papst-Programmierung: Geteilte Freude

Kirche statt Königshaus: Anders als bei der Hochzeit von Prinz William und Kate übertragen ARD und ZDF die Besuchsstationen von Papst Benedikt XVI. in Deutschland im brüderlichen Wechsel.

Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland Ende September wird von den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern nahezu komplett übertragen. Anders als bei der Hochzeit von Prinz William und Kate in England teilen sich ARD und ZDF den Papstbesuch allerdings im beinahe brüderlichen Geist.

Der viertägige Aufenthalt des Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche stellt die Zuschauer auf eine harte Probe: So haben sich die beiden Senderfamilien die Papstvisite nicht etwa tageweise aufgeteilt, sondern den Sendeplan entlang der Besuchsroute quer durch Deutschland organisiert. Neben den beiden Vollprogrammen planen der Ereigniskanal Phoenix und die Nachrichtensender n-tv und N24 längere Strecken zum Papstbesuch. Ein reines Heimspiel dürfte der dritte Besuch des Papstes in Deutschland nicht werden, für einige Stationen der Reise sind sogar Proteste angekündigt.

Bereits vor dem eigentlichen Besuch wird Papst Benedikt XVI. am 17. September im Ersten das „Wort zum Sonntag“ sprechen. Es ist nach Johannes Paul II. erst das zweite Mal, dass ein Papst diese Aufgabe übernimmt. „Papst Benedikt wird mit Sicherheit einen ganz eigenen Akzent in der Geschichte einer der traditionsreichsten Sendereihen des Deutschen Fernsehens setzen“, sagte Bernhard Nellessen, ARD-Kirchenkoordinator und SWR-Fernsehdirektor, zu dpa. Die Ankunft des Papstes am Vormittag des 22. Septembers auf dem Flughafen Tegel sowie der Empfang durch Bundespräsident Christian Wulff im Schloss Bellevue wird ebenso wie die Begegnung mit Kanzlerin Angela Merkel vom ZDF übertragen. Am Nachmittag übernimmt dann die ARD die Berichterstattung mit der Rede des Papstes im Bundestag. Der Höhepunkt – die zweistündige Messe im Berliner Olympiastadion mit 70 000 Gläubigen – strahlt das Erste ebenso aus.

Im Wechsel verläuft auch der zweite Tag der Reise. Der Vormittag mit dem Besuch in Erfurt findet im Zweiten statt, der Besuch der Wallfahrtskirche Etzelsbach in Thüringen läuft am Nachmittag im Ersten. Am 24. September startet das Erste bereits um 8 Uhr 35 mit der Messe vorm Erfurter Dom. Am Mittag wird Benedikt XVI. von der ARD in Freiburg erwartet. Am Abend überträgt das ZDF die Vigilfeier des Papstes mit Jugendlichen auf dem Messegelände Freiburg.

Die Heilige Messe mit Predigt, Angelusgebet und Ansprache vom Flughafengelände in Freiburg übernimmt am Abschlusstag wiederum das ZDF. Das letzte Wort in der Besuchsbegleitung hat indes die ARD: Sie strahlt ab 16 Uhr 45 die Rede von Benedikt XVI. im Freiburger Konzerthaus aus. Kurt Sagatz (mit dpa)

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