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Sechs Journalisten, fünf Länder. Und zwischendurch wurde eingeschenkt. Foto: WDR

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Phoenix: Welt im Qualm

Rauchend, trinkend, unverwüstlich: Der Internationale Frühschoppen, mittlerweile zum Spartenkanal Phoenix gewandert, wird 60 Jahre alt.

Zur anständigen Fernsehsozialisation eines Mitte des vergangenen Jahrhunderts Geborenen gehört sicher dieses Bild: Sieben Männer sitzen sonntagmittags im Ersten an einem Tisch und tauschen sich rauchend und trinkend über die Weltlage aus. Der „Internationale Frühschoppen“ – vor 60 Jahren, am 6. Januar 1952, ging die Mutter aller deutschen Talkshows auf Sendung. Sechs Journalisten aus fünf Ländern, eine reine Männersache, Frauen traten vorzugsweise als Kellnerinnen auf und schenkten Wein nach. Geleitet wurde die Runde von einem Herrn mit Vorderglatze und dickglasiger Hornbrille: Werner Höfer. Der 1997 gestorbene Journalist moderierte die Sendung 35 Jahre lang.

Manche Elemente heutiger Talkshows sind im Frühschoppen gut erkennbar. Es gab einen Moderator, Gäste und ein Thema, möglichst aktuell. „Der Internationale Frühschoppen unterscheidet sich aber in zwei Punkten von anderen Gesprächssendungen: Durch die konsequent puristische Form, den Verzicht auf alles, was auch nur entfernt mit ,Show’ zu tun hat“, sagt Phoenix-Chef Michael Hirz, der mit Beginn 2012 die Gastgeberrolle des Klassikers übernimmt. An diesem Sonntag wird er allerdings von Judith Schulte-Loh vertreten, einer Frau. Wenn das Werner Höfer wüsste.

„Der Internationale Frühschoppen“, Sonntag, Phoenix, 12 Uhr

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