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Medien: Praunheims Preis: Auszeichnung für den Dokumentarfilm "Wunderbares Wrodow"

Mittwoch, 11 Uhr, bei SAT 1. Den Medienpreis der evangelischen Kirche erhält Rosa von Praunheim heute für seinen Dokumentarfilm "Wunderbares Wrodow - Zauberhaftes Porträt einer west-östlichen Dorfgemeinschaft in Mecklenburg-Vorpommern".

Mittwoch, 11 Uhr, bei SAT 1. Den Medienpreis der evangelischen Kirche erhält Rosa von Praunheim heute für seinen Dokumentarfilm "Wunderbares Wrodow - Zauberhaftes Porträt einer west-östlichen Dorfgemeinschaft in Mecklenburg-Vorpommern". Der Robert-Geisendörfer-Preis wird jedes Jahr an zwei Fernseh- und zwei Hörfunkproduktionen vergeben, die einen besonderen Beitrag zur gesellschaftlichen Kommunikation leisten. Die feierliche Verleihung findet heute ab 11 Uhr bei Sat 1 statt. Die ausgezeichneten Programme werden in Ausschnitten von fünf Minuten vorgeführt. Die Jury befand, dass Rosas Film das "individuelle und soziale Verantwortungsbewusstsein stärkt, das zum guten Miteinander von Einzelnen, Gruppen und Völkern beiträgt und somit die christliche Orientierung vertieft sowie Zeugnis und Dienst der Kirche unterstützt". So abstrakt geht es in Rosas Film aber nicht her. Vielmehr zeigt er handfeste Fakten in poetischen Bildern mit viel Humor: Drei Berliner, der Jugendrichter Frank Bauer, seine Frau Brigitte Gross und der Künstler Sylvester Antony kaufen 1993 für 120 000 Mark ein altes verfallenes Schloss in Wrodow mit dem Konzept, den Park sowie die untere Etage für Feste und Besucher öffentlich zugänglich zu machen. Sie sanieren es mit Hilfe der Dörfler, die an den Gemäuern hängen, weil sie nach dem Krieg als Umsiedler fast alle einmal darin gewohnt haben. Inzwischen werden Bälle gefeiert und Kunstprojekte aus der Taufe gehoben, die für die Mecklenburg-Vorpommersche Provinz einmalig sein dürften. Der Opernball im Sommer 1999 ist der Höhepunkt des Dokumentarfilms. Zirka 500 Gäste feierten im Wrodower Schloss. Jeder Einzelne trägt ein bühnenreifes Kostüm. Rosa beobachtet den Schlossherrn Bauer, wie er seinen 20 Jahre lang gepflegten Vollbart abrasiert, weil der Bart nicht zu seinem Kostüm als Bajazzo passt. Der Bajazzo muß ganz weiß geschminkt sein, adlig und zerbrechlich wirken. Rosa geht mit der Kamera in die Wohnzimmer der Dörfler, um sich das Leben in der DDR erzählen zu lassen. Das Ganze ordnet er durch einen schnellen humorvollen Schnitt so an, dass keine der 78 Minuten langweilig ist. Der Film wird am 31. Juli um 22.30 Uhr im ORB wiederholt.

lau

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