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© ddp

Promi-Casting: Tanzende Schnauzer

„Let’s Dance“ – die RTL-Show geht in Runde drei

Die Zeiten sind lange vorbei, dass man vor dem Fernseher sitzt und sich mit den Worten „Das sind ja gar keine echten Stars!“ über Sendungen echauffiert, in denen Prominente in fremden Fachgebieten reüssieren müssen (Kochen, Tierhoden essen, Eislaufen). Längst hat man sich an die Kategorie Stars gewöhnt, die erst durch diese Sendungen überhaupt einem größeren Publikum ein Begriff wurden. Ab 9. April läuft die dritte Staffel der RTL-Tanzshow „Let’s Dance“, in der zehn Prominente im Duo mit einem professionellen Partner in Tanzdisziplinen so lange bestehen müssen, bis ein Paar gewonnen hat. RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger sagte bei der Pressekonferenz am Freitag: „Wir sind stolz auf die Namen, die wir Ihnen heute präsentieren.“ Dann tritt er zur Seite, und die Kandidaten werden von den Moderatoren Nazan Eckes und Daniel Hartwich hereingerufen. Was nun passiert, ist erstaunlich: Tom Sänger hat recht.

Selbstverständlich lässt sich ohne die obligatorischen Soapsternchen keine Tanzshow füllen, aber die Kandidatenauswahl dieser Staffel ist so gut, dass selbst Leute, die sich nicht fürs Tanzen, sondern – voyeuristischen Gelüsten folgend – nur für die „menschliche Seite“ interessieren, sich wirklich unterhalten fühlen werden.

Seit der ersten Staffel von „Let’s Dance“, in der sich die ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis als „Hoppel-Heide“ („Bild“) einen Namen machte, ist klar, dass „Let’s Dance“ sich, was den Cast betrifft, auf hohem Niveau bewegt. Verständlich, denn die Sendung ist Erholung für Prominente, die darauf angewiesen sind, sich durch erfolgreiche Shows wieder ins Gespräch zu bringen. Machte Schauspielerin Brigitte Nielsen das letzte Mal in der Schönheits-OP-Sendung „Aus alt mach neu – Brigitte Nielsen in der Promi-Klinik“ von sich reden, in der sie zu entfernende Hautschürzen in die Kamera hielt, kommt sie bei „Let’s Dance“ nach wochenlangem Training und im Abendkleid sicherlich besser weg. Außerdem dabei sind unter anderem der Boxer Arthur Abraham, Gerhard Schröders Ex-Frau Hillu Schwetje und der Moderator Achim Mentzel („Achims Hitparade“), der mit Schnauz, riesigem Jackett und Jeans so aussieht, als würde er gleich Gebrauchtwagen verkaufen. Ex-„Germany’s Next Topmodel“-Juror Rolf Scheider steht neben ihm und beherrscht zumindest das Tanzgesicht eines weißrussischen Medaillenanwärters bereits perfekt.

Dann dürfen die Juroren Isabel Edvardsson und Joachim Llambi etwas vortanzen. Einmal stürzen sie fast in die rote Deko, dann wackelt ein Bistrotisch. Die Mitjuroren Peter Kraus und Modedesigner Harald Glööckler verweigern den Paartanz. Aber es geht ja schließlich immer nur die Generalprobe schief. Elena Senft

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