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Richard David Precht, 46, ist Philosoph und Autor. Sein Buch "Wer bin ich - und wenn ja wie viele?" gehörte zu den erfolgreichsten Sachbüchern des vergangenen Jahrzehnts.

© dpa

Prominenter Herausgeber: Philosoph mit Plattform

Richard David Precht bringt „agora42“ an den Kiosk. Was der Bestsellerautor und das Mini-Magazin zusammen vorhaben.

Bücherregale hat Richard David Precht bereits mit seinen Bestsellern („Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“, „Liebe. Ein unordentliches Gefühl“) gefüllt, auch einen Film hat er mit „Lenin kam nur bis Lüdenscheid“ schon gedreht – jetzt will der Philosoph auch noch Kioskregale bestücken: „agora42“ heißt das Magazin für Ökonomie, Philosophie und Leben, das er künftig mit herausgeben wird.

Es sei ein gesellschaftliches Fiasko, „dass sich Ökonomen kaum noch für Philosophie, Philosophen kaum mehr für Ökonomie interessieren“, sagt Precht. „agora42“ biete eine „ganz hervorragende Plattform für Positionen und Theorien, Austausch und Streitkultur, Hintergrundwissen und Visionen“. Er freue sich, „agora42“ künftig als Mitherausgeber begleiten und unterstützen zu dürfen.

Das Magazin hofft derweil, von der Prominenz Prechts zu profitieren. Mit 10 000 Exemplare ist die Auflage von „agora42“ relativ gering. Sechs Mal pro Jahr erscheint das Magazin zum Preis von 7,90 Euro im Desa-Verlag (Sindelfingen).

Der Name des Magazins kombiniert den altgriechischen Begriff für den Versammlungsplatz einer Stadt – Agora – mit einer Geschichte aus dem Science-Fiction-Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ des englischen Schriftstellers Douglas Adams: Ein Supercomputer soll die Frage aller Fragen „nach dem Leben, dem Universum und allem“ beantworten. Nach einer Rechenzeit von 7,5 Millionen Jahren lautet die Antwort: 42. Die Erbauer reagieren ratlos; daher erklärt der Computer, dass die Frage nicht präzise gestellt wurde und dafür ein noch größerer Computer gebaut werden müsse – was dann auch geschieht. Später stellt sich heraus: Dieser neue Mega-Computer ist der Planet Erde. VERLAG DESA]

Bereits seit April steht Precht in regelmäßigem Kontakt mit „agora42“. Damals hatte Precht dem Magazin ein Interview dazu gegeben, was die Philosophie heute noch Relevantes fürs Leben leisten kann.

Precht wird nicht nur Herausgeber, sondern auch Autor von „agora42“. Seinen ersten Artikel wird er in der nächsten Ausgabe veröffentlichen, die voraussichtlich am Weihnachtswochenende erscheint. Darin schreibt Precht: „Ökonomie ohne Philosophie ist leer. Philosophie dagegen, die sich um die ökonomischen Gegebenheiten nicht schert, ist blind für das tatsächliche Leben der Menschen“. sop

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