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Medien: Quotenopfer

„Bericht aus Berlin“ wird in „Tagesthemen“ integriert

Der „Bericht aus Berlin“ wird mit den „Tagesthemen“ zusammengelegt. Vom 11. Juni an wird der FreitagsReport aus dem Hauptstadtstudio „Tagesthemen und Bericht aus Berlin“ heißen, teilte ein ARD-Sprecher am Dienstag auf Anfrage mit. Die Sendung werde nach wie vor vom Hauptstadtbüro unter der Leitung von Thomas Roth verantwortet, enthalte aber künftig zum Ende der Sendung auch Meldungen aus anderen Bereichen. Roth bleibe Moderator. Der „Bericht aus Berlin“ war zuletzt ARD-intern in die Kritik geraten, weil sich die Einschaltquoten der Sendung deutlich nach unten entwickelt hatten. Im Jahr 2002 betrug der Marktanteil 9,2 Prozent, im vergangenen Jahr nur noch 7,3 Prozent.

Bestrebungen, die Sendung von Freitag auf den frühen Sonntagabend zu verschieben, sind mit der Entscheidung, dass „Tagesthemen“ und „Bericht aus Berlin“ am Freitag zusammengehen, jedenfalls vom Tisch. Die künftige Konstruktion ist de facto keine Auf-, sondern eine Abwertung des „Berichts“. Bislang gibt es das Magazin plus „Tagesschau“, Sport und Wetter, demnächst heißt es: „Tagesthemen“ plus „Bericht aus Berlin“. Aktuell verzichtet die ARD am Freitag auf die „Tagesthemen“, eine Sendung, die deutlich mehr Zuschauer zieht als der „Bericht aus Berlin“. Diese Lücke wird jetzt geschlossen; dass dafür der „Bericht aus Berlin“, den die ARD als ein Kernstück ihrer Kompetenz für politische Information sieht, erhalten bleibt, wird billigend in Kauf genommen. jbh

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