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Radio Multikulti: Vertraute Stimmen aus dem Netz

Radio Multikulti in Berlin ist Geschichte – aber nicht wirklich. Am 31. Dezember wird der RBB zwar sein eigenes Programm um 22 Uhr 05 beenden und das Programm des WDR Funkhaus Europa auf die Frequenz 96,3 schalten. Doch in der gleichen Sekunde wird die Berliner Version der Migrations-Sendung weiter ausgestrahlt – im Internet.

Der Name und die Adresse werden erst am Dienstag bekannt gegeben. Die Hörer werden auf jeden Fall vertraute Stimmen hören, 20 ehemalige freie Multikulti-Mitarbeiter stemmen das Projekt. Geleitet wird die Gruppe von Brigitta Gabrin, elf Jahre lang freie Moderatorin des Multikulti-Mittagsmagazins „Metro“. „Eine Grundversorgung mit Weltmusik und Themen mit multikultureller Musik ist auch durch Funkhaus Europa gegeben, aber den lokalen Bezug, die Konzentration auf die Kieze werden die Hörer vermissen. Wir füllen die Lücke.“

Klar ist, dass bekannte Kolumnen und regelmäßige Beiträge des ehemaligen RBB-Programms im Internet weiter ausgestrahlt werden. „Radio Kanaka International“ von Don Rispetto zum Beispiel oder die „Russendisko“. Außerdem werden bisherige Multikulti-Autoren wie Peter Claus (RBB) oder Moderatorin Katrin Schmick im Internet-Radio vertreten sein. Mit Klaus J. Bade hat Brigitta Gabrin einen der bekanntesten Migrationsforscher in Deutschland für das Projekt gewonnen. Er wird den Namen des Internet-Auftritts und damit die Web-Adresse festlegen. Das Projekt finanziert sich aus Spenden, das Team arbeitet erst mal ehrenamtlich. Mehrere Spenden liefen aus unerwarteten Quellen ein. Ein anonymer Spender sitzt in Sibirien und überwies 500 Euro. Improvisiert wird auch bei den Ausstrahlungsorten. Das Internet-Programm kommt aus einem Studio im Haus der Kulturen der Welt oder privaten Studios von Mitarbeitern. Der ungewöhnlichste Arbeitsplatz liegt auf dem Wasser: ein Studio auf einem Schiff im Treptower Hafen.

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