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Radsport im Fernsehn: Nach dem Boykott ist vor der Tour

Nach dem ersten Doping-Skandal um T-Mobile-Fahrer Sinkewitz hatte die ARD die Übertragung der Tour de France gestoppt. Jetzt haben die Intendanten entschieden, die nächste Woche startende Deutschland-Fahrt auszustrahlen.

Nicht einmal zwei Wochen nach der Entscheidung, die Live-Berichterstattung von der Tour de France 2007 wegen des positiven Dopingtests eines T-Mobile- Fahrers einzustellen, haben sich die ARD-Intendanten heute darauf geeinigt, die Deutschland-Tour vom 10. bis zum 18. August doch auszustrahlen. Der Beschluss der öffentlich-rechtlichen Senderchefs sei einstimmig gefallen, hieß es nach der Schaltkonferenz der ARD-Intendanten. Während es bei der Übertragungszeit von neun Stunden bleibt, wird das Sendekonzept modifiziert: Weniger Live-Bilder, mehr journalistische Aufbereitung der Doping-Problematik im Radsport. „Das bedeutet mehr Aufwand und damit auch ein größeres Team“, räumte ARD-Sprecher Christian Bauer ein.

Im Vorfeld der Entscheidung hatte es unter anderem Gespräche von ARD-Intendanten mit dem Präsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer, Rudolf Scharping, gegeben. Vom Veranstalter der Deutschland-Fahrt wurde der ARD zudem ein verschärfter Anti-Doping-Katalog vorgelegt. „Die Maßnahmen, die die Deutschland-Tour zugesichert hat, sind absolut notwendig, damit der Radsport im Kampf gegen das Doping langfristig überhaupt eine Chance hat“, sagte der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff. Die Veranstalter haben zugesichert, dass die Nationale Antidoping- Agentur Deutschland eine im Vergleich zur Tour de France deutlich erhöhte Anzahl von Doping-Tests – sowohl Urin- als auch Blutproben – durchführt. Siegprämien gibt es erst nach der Testauswertung. Die Fahrer müssen vor dem Rennen eine Ehrenerklärung abgeben. Jeder Verstoß wird kurzfristig und angemessen sanktioniert, andernfalls kann die ARD die Übertragungen sofort beenden.

Während die Deutschland-Tour damit gesichert ist, steht die Entscheidung für die Straßenrad-Weltmeisterschaften in Stuttgart vom 25. bis zum 30. September noch aus. Heute trat die WM- Steuerungsgruppe zusammen. Für morgen wird auch hier mit einer Entscheidung gerechnet.

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