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Medien: Regeln und Zankäpfel

Die strengen Regeln bleiben unverändert, dennoch soll das zweite Fernsehduell zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) spontaner werden. ARD und ZDF setzen am Sonntag auf ihre Moderatorinnen Sabine Christiansen und Maybrit Illner: Mit überraschenden Fragen und Einwürfen sollen sie den Kontrahenten die Möglichkeit nehmen, „auswendig Gelerntes aufzusagen“.

Die strengen Regeln bleiben unverändert, dennoch soll das zweite Fernsehduell zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) spontaner werden. ARD und ZDF setzen am Sonntag auf ihre Moderatorinnen Sabine Christiansen und Maybrit Illner: Mit überraschenden Fragen und Einwürfen sollen sie den Kontrahenten die Möglichkeit nehmen, „auswendig Gelerntes aufzusagen“. Allerdings bleibt es beim Regelwerk, das die Wahlkampfstäbe von Schröder und Stoiber schon für das erste Duell bei RTL und Sat 1 am 25. August durchgesetzt hatten.

Die Regeln: Kanzler und Kandidat haben pro Antwort 90 Sekunden Zeit, dazu maximal zweimal 60 Sekunden für Nachfragen. Die Kontrahenten duellieren sich im Stehen, während die Moderatorinnen sitzen. Ein rotes Lämpchen am Stehpult signalisiert das Ende der Redezeit. Es ist nicht vorgesehen, dass sich Kanzler und Kandidat gegenseitig befragen. Die erste Frage geht an Stoiber, Schröder hat das letzte Wort. Beim ersten Duell war es umgekehrt.

Der Ort: Schröder und Stoiber duellieren sich wieder im 640 Quadratmeter großen Studio B auf dem Gelände des früheren DDR-Fernsehens in Berlin-Adlershof. Vom Zuschauer aus gesehen, wird Edmund Stoiber links stehen und damit ARD-Moderatorin Sabine Christiansen gegenüber. Gerhard Schröder steht für den Zuschauer am rechten Pult, in seiner Blickrichtung nimmt ZDF-Moderatorin Maybrit Illner Platz. ARD und ZDF hoffen offiziell auf mindestens zehn Millionen Zuschauer, insgeheim wollen sie aber die Einschaltquote von RTL und Sat 1 toppen, bei denen 15 Millionen Menschen zugeschaut hatten.

Die Vorbereitung: Zur Vorbereitung sickerte erneut wenig durch. Stoibers Berater Michael H. Spreng sagte, der CSU-Chef werde sich im Vorfeld mit seinen engsten Mitarbeitern beraten und am Sonntag ausspannen. Schröder sagte nach dem ersten Duell, er werde nun mit Sicherheit nicht extra ins Trainingslager gehen.

Die Zankäpfel: In dem 75-minütigen Duell sollen die Inhalte des ersten Streitgesprächs nicht wiederholt werden – wenn die Duellanten mitspielen. Nach den Vorstellungen der Chefredakteure von ARD und ZDF, Hartmann von der Tann und Nikolaus Brender, sind folgende Themenkomplexe geplant: 1. Aktuelles; 2. Politisches Personal (Kabinett/Kompetenzteam); 3. Wirtschaft, Konjunktur, Arbeitsmarkt, Steuerpolitik, Soziales, Umweltpolitik; 4. Familie; 5. Bildung; 6. Innere/äußere Sicherheit. Für jedes Thema sind maximal sieben Minuten eingeplant.

Die Herausforderung: Nach dem ersten Duell überwog mancherorts die Einschätzung, dass der angriffslustigere Stoiber mehr Nutzen daraus gezogen habe. Nach einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen ging das Duell allerdings unentschieden aus. Nun erwarten viele, dass Schröder aggressiver ins zweite Duell geht. Der Einfluss auf die Entscheidung der Wähler wird von Meinungsforschern allgemein als eher gering eingestuft. jbh

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