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Medien: Remington Steele

„Darf ich Ihnen unter dem Siegel der Verschwiegenheit etwas verraten? Der berühmte Detektiv Remington Steele existiert nicht.

„Darf ich Ihnen unter dem Siegel der Verschwiegenheit etwas verraten? Der berühmte Detektiv Remington Steele existiert nicht. Ich habe ihn erfunden! Einen eindeutig männlichen Chef. Und plötzlich bekomme ich Aufträge…“ Immer dienstags abends, das Jahr war 1985, meldete sich Privatdetektivin Laura Holt (Stephanie Zimbalist) mit diesen Worten aus dem Off. Die Zuschauerinnen aber warteten auf ihn, den erfundenen Chef: auf „Remington Steele“. Nur für einen Fall hatte Laura Holt einen realen Chef anheuern wollen - und da kam ihr dieser Mann gerade recht: Groß, schlank, unglaublich jung, mit sehr dunklen Haaren und einem sehr teuren Mantel, so stand er in der Tür. Aus „Stahl“ waren bei ihm nur die blauen Augen. Laura Holt sollte ihn nie mehr loswerden.

„Gestatten: Steele. Remington Steele“, so hätte er sich seinen Klienten vorstellen können. Galt er doch damals in Amerika als erster Anwärter auf den begehrten Job des Schwerenöters Bond, dieser Ire Brosnan, dessen Vorn – „Pierce?“ – niemand richtig auszusprechen wusste. Niemand ließ sich damals schließlich piercen. Aber vorerst nahm er im Vorabendprogramm den Platz des eleganten Private Eye ein, und die Frauenherzen im Sturm. Das Erfolgsrezept dieser Serie kam aus Hollywood, von den Screwball-Komödien der 30er und 40er Jahre. Von allem ein bisschen: Witz, Eleganz, Understatement. Niemals zuviel. Und immer ironisch.

Laura, trotz ihres Namens nicht sanft wie Petrarcas Muse, sondern eine rechte Kratzbürste, und Remington: Gentleman-Hochstapler mit fünf Pässen, der die Fälle mithilfe von Filmzitaten löst. Und wie es zwischen den beiden prickelte! Ganz anders als bei den anderen Fernseh-Paarungen der frühen 80er – kein Wunder, bestand die Konkurrenz doch aus den Miami-Buntsakkos Tubbs und Crockett oder dem Haudrauf Michael Hasselhoff Knight und seinem sprechenden Auto. 1995 (erst) bekam Pierce Brosnan den Job als James Bond. Und trägt seither, etwas kantiger geworden, die langen Mäntel und das Dinner-Jacket auf. Annette Schmiede

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