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Broder

© dpa

Roadmovie: Broder goes TV: "Wir sind das Schmerzmittel"

Henryk M. Broder wird für das ARD-Fernsehen arbeiten. Gemeinsam mit dem Islamwissenschaflter Hamed Abdel-Samad begibt er sich auf "Deutschland-Safari". Das sollen Expeditionen in den Alltag werden.

Herr Broder, Sie wollen jetzt auch ins Fernsehen. Muss das sein?



Nein, das muss nicht sein, aber es kann. Ich möchte mal wieder sehen, was mir gefällt.

„Entweder Broder – Die Deutschland-Safari“. Gemeinsam mit dem in Kairo geborenen, kritischen Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad wollen Sie für die ARD Expeditionen durch Deutschland unternehmen. Was muss der Zuschauer erwarten?

Die Grausamkeit des Alltags. Nicht eine spezielle, sondern jede. Wir schauen, was uns entgegenrollt. Hamed und ich, wir haben immer noch den wohlmeinenden Blick des Ausländers – und den wollen wir jetzt schärfen.

Bisher neigen Sie dazu, Deutschland mit Ihrer Publizistik zu spalten. Stimmt die Annahme, dass Sie bei Ihrem Roadmovie nicht auf Schmusekurs gehen werden?

Wir beide wollen Spaltpilz spielen. Wir sind die jüdisch-moslemische Verschwörung. Wir sind die Protokolle der Weisen von Kairo.

Wird die „Deutschland-Safari“ so ein Eitelkeits-Format sein, bei dem der Autor sich selbst in den unpassendsten Momenten ins Bild drängen wird?

Nein, auf keinen Fall. Wir haben uns vorgenommen, die totale Antithese zu Peter Scholl-Latour, Roger Willemsen und Hella von Sinnen zu sein. Allerdings lasse ich mich niemals auf ein Niemals festlegen. Wir werden uns nur in homöopathischen Dosen einbringen. Anders: Wenn es anfängt, wehzutun, sind wir das Schmerzmittel.

Was wäre das Thema der Stunde?

Vermutlich die Zukunft der SPD. Das wäre ein ganz kurzer Beitrag oder ein Running Gag für jede „Safari“-Ausgabe.

Mit Henryk M. Broder sprach Joachim Huber.

Henryk M. Broder ist Reporter des „Spiegel“. Für die ARD wird er 2010 mit Hamed Abdel-Samed auf „Deutschland-Safari“ gehen.

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