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Medien: Sat 1-Beteiligung: Noch dementiert Springer den Verkauf

Als "falsch und reine Spekulation" bezeichnete Edda Fels, Sprecherin des Axel Springer Verlages gestern die Meldung des Branchendienstes "new business", die KirchGruppe habe sich mit dem Verlag geeinigt, dass Springer seine Beteiligung an Sat 1 verkauft. Nach der Bewertung des Senders durch Unternehmensberater stünde fest, dass Kirch dafür Springer 2,5 Milliarden Mark bezahlen müsse.

Als "falsch und reine Spekulation" bezeichnete Edda Fels, Sprecherin des Axel Springer Verlages gestern die Meldung des Branchendienstes "new business", die KirchGruppe habe sich mit dem Verlag geeinigt, dass Springer seine Beteiligung an Sat 1 verkauft. Nach der Bewertung des Senders durch Unternehmensberater stünde fest, dass Kirch dafür Springer 2,5 Milliarden Mark bezahlen müsse. Viel Geld, mit dem Springer seine umfangreichen Online-Pläne verwirklichen könnte. Ein Teil der Summe für die 41 Prozent an Sat 1 würde bar bezahlt, der Rest in Form von Beteiligungen an Kirch-Firmen. Es ist anzunehmen, dass Springer vor allem den neu aufgebauten TV-Produktionsbereich stärken würde.

Obgleich Verlagssprecherin Fels die Behauptungen in dem Bericht weit von sich weist, räumt sie ein, die seit längerem mit der Kirch-Gruppe geführten Gespräche über eine Senderfamilie aus Pro 7, Kabel 1, N 24 und Sat 1 befänden sich in der Schlussphase. Sie seien jedoch nicht beendet. Tatsächlich findet die nächste Aufsichtsratssitzung in der kommenden Woche statt, im Vorfeld zur Hauptversammlung der Axel Springer Verlag AG am Mittwoch. Offensichtlich soll die Entscheidung über SAT 1 erst zu diesem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit gebracht werden. Auch Dieter Hahn, Vize-Geschäftsführer der KirchGruppe in München, bestätigte dem Tagesspiegel am Donnerstag, die Gespräche mit dem Springer-Verlag befänden sich "in einer konstruktiven Schlussphase". In wenigen Tagen wird wohl Klarheit bestehen.

Die ProSieben-Gruppe hatte bereits auf eine Entscheidung gedrängt. So sagte Hans Reischl, ProSieben-Aufsichtsratschef, am Rande der ProSieben-Hauptversammlung am 30. Mai, in den nächsten zwei Monaten müsse das Konzept für die Senderfamilie stehen, nun sei Springer am Zug. Am selben Tag erklärte Vorstandschef August Fischer auf der Springer-Hauptversammlung, man habe überhaupt keine Eile. Tatsächlich hätte Friede Springer diesmal die Entwicklung bei Kirch lähmen können. Sie tut es nicht. Und ProSieben-Chef Urs Rohner, der - wie es heißt - neuerdings nicht nur am Aktienkurs sondern zunehmend an der Programmgestaltung interessiert ist, kann sich an die Ausrichtung der Familienmitglieder machen. Immerhin findet im August die Telemesse statt, auf der Werbekunden das Senderprofil und das Programm für das kommende Werbejahr präsentiert werden muss.

Ebenso stellt sich dann die prominente Frage nach der Zukunft des umworbenen Sat 1-Geschäftsführers Fred Kogel. Vor exakt einem Jahr, zur Telemesse, war es Georg Kofler, der sein Amt an der Spitze von ProSieben abgab.

usi

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