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Furchtbar fruchtbar.  Weil sich Mark (Stephan Luca) in jungen Jahren als Samenspender ein paar Euro dazuverdient hat, ist er jetzt Vater von 99 Kindern.

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Sat-1-Komödie: 100 Kinder sind was Wunderbares

Stephan Luca spielt in der Sat-1-Komödie „Super-Dad“ einen Samenspender. Und einen Mann, der dann doch Vater werden will.

Es gab ja schon einige Filme, in denen ein ahnungsloser Mann quasi über Nacht Vater wurde, weil unvermutet Kinder auftauchten, die er vor langer Zeit gezeugt hatte. „Plötzlich Papa“ ist ein eigenes Komödiengenre. Auch wenn sich Autor Mirko Schulze bei seinem Drehbuch zu „Super-Dad“ unübersehbar von dem kanadischen Kinovorbild „Starbuck“ (2011) inspirieren ließ, originell ist seine Geschichte trotzdem: Der Hamburger Barbesitzer Mark (Stephan Luca), der aus seiner Abneigung gegen Kinder keinen Hehl macht, wird von einem Tag auf den anderen mit einer riesigen Nachwuchsschar konfrontiert. Sie ist das Ergebnis diverser Samenspenden, für die er eine einleuchtende Erklärung hat: Er war jung und brauchte das Geld. Die Jugendlichen möchten ihren Erzeuger jetzt kennenlernen. Die Beziehung von Mark zu seiner Freundin Greta (Stefanie Stappenbeck), einer Ärztin, ist auch ohne Nachwuchs perfekt. Wie soll er ihr bloß erklären, dass er bereits 99-facher Vater ist? Tatsächlich steckt Greta in einer ähnlichen Zwickmühle. Bei ihr geht es zwar nur um ein Kind, aber das ist ebenfalls von Mark: Greta ist schwanger.

Selbstverständlich werden in romantischen Komödien keine Schwangerschaften abgebrochen, also ist klar, dass Mark irgendwie seine Antipathie überwinden muss. Die Rolle des zunächst tendenziell unsympathischen Helden, der sich im Verlauf der Handlung beispielsweise vom schnöseligen Chef zum warmherzigen Liebhaber wandelt, hat der momentan viel beschäftigte Stephan Luca zwar auffallend oft spielen müssen („Warum ich meinen Boss entführte“, „Großer Mann ganz klein!“), aber er macht das immer wieder prima. Die Glaubwürdigkeit der Wandlung hängt hier allerdings vor allem mit den Jugendlichen zusammen, weil Autor Schulze, der den Film auch produziert hat, einige Jungen und Mädchen aus der Menge herauspickt, allen voran Moritz (Tilman Pörzgen), der sich auch durch Marks Ablehnung nicht irritieren lässt. Die entsprechenden Szenen, als der unwillige biologische Vater und sein hartnäckiger Nachwuchs gemeinsam typische Vater/Sohn-Sachen machen, hat Jan Markus Linhof besonders schön inszeniert. Die jugendlichen Darsteller sind ohnehin gut geführt. Sehr markant ist auch Gizem Emre, die schon in „Fack ju Göhte“ mitwirkte.

Das Drehbuch macht den Film

Die große Stärke von „Super-Dad“ ist dennoch das Drehbuch. Schon die kleinen Gemeinheiten, mit denen Mirko Schulze seine Hauptfigur als Antihelden einführt, sind clever ausgedacht. Auch Marks Sinneswandel wird stimmig und glaubwürdig beschrieben. Und wenn er dann erkannt hat, dass Kinder was Wunderbares sind, scheint dem Glück mit Greta und Baby nichts mehr im Wege zu stehen – bis sich einer der sozialen Väter an ihm rächt und Mark das Titelblatt des örtlichen Boulevardblatts ziert. Nun platzt nicht nur ein lukrativer Deal mit einem Getränkehersteller, auch Greta macht Schluss und entschließt sich zur Abtreibung.

Wie es Mark mit Hilfe seiner Kinderschar gelingt, die Geschichte doch zu einem guten Ende zu bringen, ist originell erzählt und von Regisseur Linhof kurzweilig umgesetzt.

„Super-Dad“, Sat 1, Dienstag, um 20 Uhr 15

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