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Medien: Schaut auf meine roten Hände

Sat-1-Moderatoren trotz Farbbeutel auf Sendung

„Von montags bis freitags widmen sich die sympathischen Moderatoren Themen, die dem Zuschauer auf der Seele liegen“, so bewirbt Sat 1 sein Frühstücksfernsehen. Wenn die Morgensendung an diesem Montag um halb sechs beginnt, wird der Blick der Zuschauer weniger lang als sonst auf dem Gesicht von Frühstücksmoderatorin Charlotte Karlinder Kusmagk ruhen, sondern vermutlich schnell zu ihren Händen wechseln – diesen Händen, die nach der Farbbeutel-Aktion am letzten Donnerstag bei der Pelzpräsentation im Berliner Künstlerheim Luise wie in Blut getaucht aussahen. Zusammen mit ihrem Mann und Co-Moderator Peer wollte sie mit der Protestaktion der Tierschutzorganisation Peta auf die Schlachtung von Tieren zur Pelzgewinnung aufmerksam machen.

Die genauen Umstände der Aktion sind weiter unklar. Darauf weist auch Sat-1-Sprecherin Kristina Faßler hin: „Wir haben ein sehr ernstes Gespräch mit Charlotte und Peer geführt.“ Die beiden hätten versichert, dass es sich nicht um ihre Farbbeutel gehandelt habe und sie auch nicht von ihnen geworfen worden sein. „Als Arbeitgeber sind wir verpflichtet, den Angaben unserer Mitarbeiter zu vertrauen. Wir werden jetzt jedes Details prüfen und abhängig davon entscheiden“, so Faßler. Dabei habe sich bereits herausgestellt, dass viele Vorwürfe unhaltbar sein. Die beiden hätten sich gar nicht mit ihren Visitenkarten als Sat-1-Mitarbeiter ausgeben können, da diese noch gar nicht gedruckt worden sein. Auch dass von Sat 1 ein Kamerateam dabei gewesen sei, stimme nicht. Das im Künstlerheim anwesende Team sei nicht von Sat 1 gebucht worden und habe nichts mit dem Sender zu tun. Anders als beim Magazin „Akte“, das nach einer Kokain-Recherche im Reichstag in die Kritik geraten war, habe sich das Moderatoren-Ehepaar keineswegs beruflich bei der Pelz-Schau aufgehalten. sag

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