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Medien: Schläge und Tritte

Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten Die Gewalt gehört zu den fragwürdigsten menschlichen Phänomenen. Sie ist die ewige Quelle einer sozialen Unruhe, das Furchtzentrum für viele.

Tom Peuckert verrät,

was Sie nicht verpassen sollten

Die Gewalt gehört zu den fragwürdigsten menschlichen Phänomenen. Sie ist die ewige Quelle einer sozialen Unruhe, das Furchtzentrum für viele. Wo kommt sie her und wie kann sie gezähmt werden? Auch das Kulturradio widmet diesem Thema reichlich Sendezeit. Die Gewalt und ihre tausend Maskeraden. Wenn sie zum Kunsthandwerk veredelt wird, heißt das Ergebnis Martial Arts. Im Feature „Fauststoß auf halb sieben“ erzählt Monika Jung von den Kampfkünsten der Shaolin-Mönche. Von Leuten, die unbeschadet Ziegelsteine auf ihren Köpfen zerschlagen und Lanzenspitzen in die eigene Kehle bohren können. Hollywood hat Martial Arts zum Kassenschlager gemacht. Der tänzelnd elegante Fußtritt gehört heute zum Verhaltensrepertoire jedes zweiten männlichen Teenagers in der westlichen Welt. Im Feature lernen wir die Trainingsmethoden der körpergewaltigen Klosterbrüder kennen und natürlich die Philosophie hinter den Schlägen und Tritten. Es geht um Synthesen von Geist und Energie. Um Mystik und Akrobatik, Spiritualität und Spitzensport (Deutschlandradio, 1. Oktober, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Wenn die Gewalt alle geistigen und ästhetischen Hüllen ablegt, dann ist es Mord und Totschlag. Exzessive Grausamkeit. Wie kann man von den vielen Toten erzählen, die der rechtsextreme Terror im wiedervereinigten Deutschland gefordert hat? Inka Bach und Regine Ahrem haben sich zu einem Purismus der besonderen Art entschlossen. „Wer zählt die Opfer, nennt die n?“, heißt ihr „Deutsches Requiem". Die Autorinnen haben die Opfer gezählt, und sie nennen ihre Namen. Ein ganzes Hörspiel lang. Die Liste der Toten und die Umstände, unter denen sie ihr Leben verloren. Totgeschlagen, erschossen und erstochen. Von Hetzmeuten, fanatisierten Einzeltätern. Ein enervierender Klagegesang, eine brutale Litanei. Und damit wohl eine angemessene Reaktion auf das Wesen der Gewalt (Radio Kultur, 4. Oktober, 21 Uhr, UKW 92,4 MHz).

Wer im Knast sitzt, hat in aller Regel intime Erfahrungen mit der Gewalt gemacht. Vielleicht gab es eine Kindheit voller Schläge und seelischer Wunden. Dann ließ er andere zu Opfern werden. Nun lernt er den Staat als Zuchtmeister kennen. Eingeriegelt auf wenigen Quadratmetern, für lange Zeiträume von jeder Freiheit abgeschnitten. Die Feature-Autoren Heide und Rainer Schwochow haben das Leben in deutschen Gefängnissen beobachtet. Sie haben Bekanntschaft mit Inhaftierten und Vollzugsbeamten geschlossen. Ergebnis dieser umfassenden Recherchen ist der spannende Themenabend „Lebensraum Knast“ (Deutschlandfunk, 28. September, ab 23 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

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