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Medien: Schleichwerbung erreicht NDR

Studio Hamburg, zweitgrößter Film und TV-Produzent Deutschlands, hat sich am Mittwoch mit sofortiger Wirkung von seinem Produktionschef Frank Döhmann getrennt. Döhmann hatte zugegeben, rund 15000 Euro von der Berliner Klassenlotterie entgegengenommen zu haben – Geld, dass unter einem Tarntitel in die Produktionskosten eines Kieler „Tatorts“ floss.

Studio Hamburg, zweitgrößter Film und TV-Produzent Deutschlands, hat sich am Mittwoch mit sofortiger Wirkung von seinem Produktionschef Frank Döhmann getrennt. Döhmann hatte zugegeben, rund 15000 Euro von der Berliner Klassenlotterie entgegengenommen zu haben – Geld, dass unter einem Tarntitel in die Produktionskosten eines Kieler „Tatorts“ floss. „Hier hat jemand versucht, außerhalb der Firma einem Dritten gegenüber Versprechungen zu machen, die er nicht machen durfte und konnte“, erklärte Martin Willich, Vorsitzender der Geschäftsführung von Studio Hamburg. Im Gegensatz zu anderen Fällen von Schleichwerbung, war in diesem Fall der „Tatort“ bereits fertig gestellt und lief dann später im März in der ARD. Nach eigener Schilderung habe Döhmann, nachdem er das Videoband angesehen hatte, gegen den Rat von Kollegen Kontakt zur Lottogesellschaft aufgenommen. Eine Kölner Agentur diente als Vermittler, verbucht wurde die Summe als „Produktionskostenzuschuss“. Willich will das Geld jetzt zurücküberweisen.

Der NDR, dem Studio Hamburg zu 100 Prozent gehört, hatte noch kürzlich erklärt, Verfehlungen wie bei der Bavaria Film kämen bei ihrer Produktionstochter nicht vor. In München hat es über viele Jahre bezahltes Product Placement in ARD-Serien gegeben. sök

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