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Kommt Emre Can beim Halbfinalspiel Deutschland gegen Frankreich zum Einsatz. Diese Frage wurde am Dienstag auch im ZDF-Morgenmagazin diskutiert.

© dpa

Selbst bei der Tour de France: Dem Fußball entkommt niemand

Egal, ob es etwas zu berichten gibt oder nicht, die ganze Fernsehwelt wirkt derzeit wie eine einzige große "Sportschau". Selbst bei der Live-Berichterstattung von der Tour de France geht es nicht ohne Fußball-Schalte.

Die ganze Fernsehwelt wirkt derzeit wie eine einzige große „Sportschau“ oder „Das aktuelle Sportstudio“. Unabhängig davon, ob es etwas zu berichten gibt oder nicht, wird zu jeder Tageszeit dem Fußball-Gott gehuldigt. Das beginnt in den Morgenmagazinen. In dieser Woche schippert das ZDF-MoMa mit einem zum EM-Fernsehzentrum umgewidmeten Flussdampfer Richtung Paris. Am Dienstagmorgen gab es immerhin ein nachvollziehbares Thema: Wie soll Bundestrainer Jogi Löw die verletzungsbedingten Ausfälle ersetzen? Julian Weigl oder Emre Can, wer ist besser geeignet, um für Mario Gomez, Sami Khedira oder Bastian Schweinsteiger einzuspringen.

Immerhin konnte der Sender den Bericht zu dieser Frage mit Bildern vom Training in Évian unterlegen. Einen Tag zuvor hatte der Reporter noch vor einem leeren Platz gestanden. Da war bereits klar, dass der Sieg der Deutschen gegen Angstgegner Italien einen hohen Preis gefordert hatte. Auf die Frage, welche Optionen Löw denn nun hätte, riet der Reporter dem Bundestrainer, er solle sich doch einfach mal beim Frühstück umschauen, wer denn noch da sei. Mit den Worten „Danke für diese Informationen“ beendete MoMa-Moderatorin Dunja Hayali die Schalte zum Feldreporter. Es war ihr nicht anzusehen, ob sie das ironisch gemeint hat.

Die ARD ist freilich keinen Deut besser. Seit Samstag findet ihn Frankreich das zweite sportliche Großereignis statt: die Tour de France. Die ARD ist großflächig dabei und überträgt den kompletten Renntag, wobei zuerst auf EinsFestival gesendet wird, um während der heißen Phase des Rennens zum Ersten umzuschalten. Doch was passiert nun regelmäßig nach dem Senderwechsel: Tour-Außenreporter Michael Antwerpes schaltet zu Gerhard Delling nach Évian. Dem Fußball entkommt in diesen Tagen eben niemand, nicht einmal die Fluchtgruppen der Tour de France.

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