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Medien: Sendepause aus dem Ausland Korrespondenten der „tageszeitung“ streiken

Zehn der insgesamt 18 Auslandskorrespondenten der „tageszeitung“ (taz) treten ab Mittwoch in einen zunächst bis Samstag befristeten Streik. Anlass dafür seien neue Pauschalistenverträge mit Honorarkürzungen von bis zu 28 Prozent, hieß es am Dienstag in einer am Redaktionssitz in Berlin verbreiteten Mitteilung.

Zehn der insgesamt 18 Auslandskorrespondenten der „tageszeitung“ (taz) treten ab Mittwoch in einen zunächst bis Samstag befristeten Streik. Anlass dafür seien neue Pauschalistenverträge mit Honorarkürzungen von bis zu 28 Prozent, hieß es am Dienstag in einer am Redaktionssitz in Berlin verbreiteten Mitteilung. Die betroffenen Korrespondenten wollen mit dem Streik vor der Jahresversammlung der taz-Genossenschaft am Samstag ein Zeichen setzen und fordern die Redaktions- und Verlagsspitze auf, die Kürzungen zurückzunehmen. Die taz-Auslandsberichterstattung als ein Markenzeichen der Zeitung dürfe nicht durch Sparmaßnahmen gefährdet werden. „Was ist der taz die Auslandsberichterstattung noch wert?“, fragten die Korrespondenten in ihrem Schreiben.

Die Antwort aus der Chefredaktion lautet: Genauso viel wie vorher. Der Auslandsetat werde insgesamt nicht gekürzt, sagte Chefredakteurin Ines Pohl. „Mit 20 Prozent ist er weiterhin der größte Posten im Redaktionsbudget.“ Auch die Qualität der Auslandsberichterstattung werde keineswegs sinken, sagte Pohl: „Im Gegenteil – wir wollen unsere Auslandsberichterstattung verbessern. Die geopolitischen Veränderungen verlangen eine Flexibilisierung unseres Korrespondentennetzes.“ Vor allem die Regionen Afrika und Asien würden immer wichtiger. Um auch von dort berichten und bei Bedarf Reporter in Krisengebiete wie derzeit etwa Pakistan schicken zu können, müsse man umstrukturieren. Beim bisherigen Korrespondentenstamm wird gespart, mit dem frei werdenden Geld sollen drei weitere Pauschalisten und Berichte freier Journalisten aus anderen Regionen bezahlt werden.

Mit den neuen Pauschalistenverträgen werden die Honorare der 14 betroffenen Korrespondenten vereinheitlicht. Bisher unterschieden sich die Verträge, es wurden zwischen 400 und 1200 Zeilen fix vergütet. Künftig bekommt jeder eine Monatspauschale für 500 Zeilen. Wer mehr liefert, verdient zwar mehr, für manchen bedeutet die Neuregelung aber Einschnitte. Nicht betroffen sind die vier fest angestellten Korrespondenten. che/epd

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